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Umschlagplatz für Käse, Kohle, Holz und Torf

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Umschlagplatz für Käse, Kohle, Holz und Torf

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    Ausstellung erinnert an Bahn-Ausbau vor 150 Jahren Ebenhofen/Biessenhofen (kg). Wenn schon nicht amtlicherseits, so will wenigstens der Biessenhofener 'Förderverein Baschtlehaus' eines denkwürdigen Tages erinnern: Am 1. April 1852 wurde Biessenhofen an die Ludwig-Süd-Nordbahn von Hof nach Lindau angeschlossen. Zur Bahnstation gehörte eine Postexpedition, eine Ladehalle und eine Torfremise. Anlässlich des Jubiläums wird im Baschtlehaus in Ebenhofen am Ostermontag, 1. April, um 14 Uhr von Bürgermeister Erwin Fahr eine Ausstellung über 150 Jahre Bahn- und Postentwicklung in Biessenhofen eröffnet.

    Warteraum für den König Biessenhofen war damals Umschlagplatz für Vieh, Käse, Holz sowie für Peißenberger Kohle und Torf aus der Umgebung, mit dem die Lokomotiven in Südbayern beheizt wurden. Die Bahnstation war aber auch Ausgangspunkt für Postkutschen-Linien und Fuhrwerke in viele Richtungen, unter anderem auch zu den königlichen Schlössern im Füssener Land. Da damals noch Biessenhofen der nächstgelegene Bahnhof war, wurde für seine Majestät, den König, am Biessenhofener Bahnhof der Königspavillon, auch 'Blauer Salon' genannt, angebaut. Er diente dem Monarchen als Wartezimmer und nebenan in der Remise waren Kutschen und Schlitten untergestellt. Der Pavillon wurde um 1960 zweckentfremdet und aus heute unerklärlichen Gründen teils abgebrochen. Teile der einstmals schönen Stuckdecke legen Zeugnis ab von besseren Zeiten. Am 25. März 1852 wurde der Poststall Biessenhofen durch Erlass der Generaldirektion der Königlichen Verkehrsanstalten aus der Taufe gehoben. Damals spielte die Personenbeförderung von Biessenhofen aus eine große Rolle. Erster Poststallbesitzer zu Biessenhofen war Peter Hindelang, Besitzer eines Wirtschaftsanwesens, wie aus dem am 8. November 1852 geschlossenen Dienstvertrag hervorgeht. Da sich der Postverkehr ständig ausweitete, wurde am 5. November 1896 gegenüber dem Bahnhof ein neues Postgebäude bezogen und Nikolaus Amann als Postexpeditor bestellt. All dies rund um Bahn und Post in Biessenhofen in den vergangenen 150 Jahren wird bei der Ausstellung mit vielen Dokumenten und Fotomaterial belegt. Heute schaut es nicht mehr so rosig und königlich aus wie einst: Seit 1984 ist der Bahnhof Biessenhofen personell nicht mehr besetzt; zu Beginn dieses Jahres wurde der Gütertransport eingestellt und seit 30. April 1998 ist auch der Postschalter geschlossen. Alle Proteste gegen diese Maßnahmen blieben bislang ohne Erfolg. i Die Ausstellung im Heimatmuseum wird am Ostermontag eröffnet und läuft bis August diesen Jahres. Sie kann an jedem ersten Sonntag im Monat von 14 bis 16 Uhr besucht werden.

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