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Uhlandstraße: Mietern mit fristloser Kündigung gedroht

Dauerstreit

Uhlandstraße: Mietern mit fristloser Kündigung gedroht

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    Uhlandstraße: Mietern mit fristloser Kündigung gedroht
    Uhlandstraße: Mietern mit fristloser Kündigung gedroht Foto: hermann ernst

    Das war ein Schock: Vielen Mietern aus der Uhlandstraße sind in den vergangenen Wochen Kündigungsandrohungen für ihre Wohnungen in die Briefkästen geflattert. Absender: Das deutschlandweit tätige Wohnungsunternehmen Deutsche Annington, mit dem die Sankt Manger seit Jahren im Clinch liegen. "Das ist doch unglaublich", schimpft Marga Dörfler von der Bürgerinitiative über die neuesten Briefe aus Bochum. Und auch der Kemptener Mieterverein, der viele Bewohner der Uhlandstraße vertritt, klagt nach wie vor über ein "riesiges Durcheinander", fehlerhafte Abrechnungen und langwierige Streitereien mit dem Unternehmen.

    Was also hat es nun mit den Kündigungsandrohungen auf sich? Alles ein Irrtum, sagt auf Nachfrage die Deutsche Annington: "Das ist uns peinlich und wir entschuldigen uns. Das war eindeutig ein Fehler", so Ralf Krämer von der Unternehmenskommunikation. Die Kündigungsandrohungen seien selbstverständlich "gegenstandslos" und "hätten nicht passieren dürfen". Man habe die Panne bemerkt - aber versäumt, den Mietern zu schreiben. Das werde man nachholen.

    Für Rechtsanwalt Wolfgang Hartmann, der die Annington-Fälle für den Mieterverein bearbeitet, nur eines von vielen Beispielen der letzten Zeit: "Die Mieter werden schlichtweg verunsichert." Schon vor Wochen habe man wegen der Kündigungsandrohungen mehrfach an die Deutsche Annington geschrieben - keiner habe reagiert. Dazu kommen die ständigen Gerichtsprozesse.

    "Auch das Kemptener Gericht ist nicht begeistert von dieser Masse an Fällen", so der Rechtsanwalt. 250 bis 300 Prozesse, schätzt der Mieterverein, habe man in Kempten mit der Deutschen Annington schon geführt. Zum Beispiel geht es um Mieterhöhungen nach der Modernisierung. Rechtsanwalt Hartmann: "Es ist fraglich, ob die Annington damit durchkommt." Denn die Häuser seien in so schlechtem Zustand gewesen, dass man nur von Instandhaltung (und nicht von Modernisierung) sprechen könne. Weshalb die Mieterhöhungen nicht rechtens seien.

    Die Annington sieht das anders: "Da muss man aufpassen, dass es kein böses Erwachen gibt, wenn die Mieter nachzahlen müssen", so Unternehmenssprecher Krämer.

    Derweil bringt der Mieterverein, wo sich bei Ingrid Vornberger und Christine Wagner die Aktenordner zur Deutschen Annington stapeln, weitere Vorwürfe vor. So gingen "unglaubliche" Rechnungen zum Winterdienst ein (die laut Annington aber tatsächlich entstanden seien). Quer durch Kempten - die Annington hält rund 370 Wohnungen - gibt es laut Mieterverein Klagen.

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