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Übernahmelösung für Schneider in Sicht

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Übernahmelösung für Schneider in Sicht

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    Von Markus Heinrich, Türkheim - Für die insolvente Schneider Electronics AG ist eine Übernahmelösung in Sicht. Insolvenzverwalter Michael Jaffé; sagte, man stehe gegenwärtig in Schlussverhandlungen mit einem chinesischen Unternehmen. Eine Türkheimer Delegation war bereits in China zu Gast, spätestens Anfang nächster Woche werden die Chinesen offenbar im Wertachmarkt erwartet. Die Vertreter des chinesischen Unternehmens, dessen Name der Insolvenzverwalter noch nicht preisgeben will, möchten sich in Türkheim den Schneider-Maschinenpark ansehen. Diesen, so hofft Jaffé;, könnte das Unternehmen - dem Vernehmen nach ein großer Mitspieler am Tisch der führenden Unterhaltungselektronik-Konzerne - bis Ende des Monats übernehmen. Kommt dieser so genannte 'asett-deal' nicht zustande, wird Jaffé; nach eigener Aussage einen Schlussstrich ziehen und verwerten. Neben Immobilien und Maschinenpark stünde dann auch der Markenname Schneider zum Verkauf. Nach einem Zeitungsbericht gibt es bereits mehrere Interessenten für die Rechte am Markennamen. Unter ihnen soll auch der Hamburger Otto-Versand sein, der die Produkte der Türkheimer in seinem aktuellen Katalog anbietet.

    Während die Verhandlungen mit dem unbekannten chinesischen Unternehmen in die heiße Phase gehen, scheint für den türkischen Interessenten Beko das Thema Schneider vom Tisch. Nach einem Bericht der 'Financial Times' verhandeln die Türken jetzt über einen Einstieg beim angeschlagenen Unterhaltungselektronik-Hersteller Grundig. In Türkheim zeigte man sich darüber etwas verwundert, denn Beko war auch mit der Schneider-Vertretung bis in detaillierte Verhandlungen vorgedrungen. Neben Beko waren auch BPL aus Indien und ein zweites chinesisches Unternehmen, ACDC, an der Übernahme der Produktionsanlagen am Standort Türkheim interessiert. Aufmerksam verfolgt werden die Nachrichten über die Vorgänge bei Schneider in der Chefetage der Türkheimer Salamander Industrie-Produkte Gmb H. Wie berichtet, würde das von Platzmangel geplagte Unternehmen gerne auf dem Schneider-Gelände expandieren. Fünfzig neue Arbeitsplätze könnten so in den kommenden Jahren am Standort Türkheim geschaffen werden. Insolvenzverwalter Jaffé; und die Schneider-Gläubigerbanken hatten eine diesbezüglichen Vermietung eines Drittels des Westgebäudes bislang abgelehnt. Begründung: 'Eine langfristige Vermietung würde die Verwertung der Restfläche erheblich einschränken und unter Umständen unmöglich machen.' Sollte der chinesische Konzern den Schneider-Maschinenpark jetzt kaufen und den stillgelegten Produktionsstandort Türkheim wiederbeleben, könnten sich für Salamander die Türen öffnen. Das Unternehmen sei weiter an einer Expansion auf dem Gelände interessiert, ließ Hans-Dieter Panzer, Vorsitzender der Geschäftsführung, verlauten.

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