Oberstaufen | go | Oberfeldwebel Martin Reichart aus Oberstaufen belegte bei den Weltmeisterschaften im Militärischen Fünfkampf in Ankara den 2. Platz. 150 Soldaten aus 31 Ländern nahmen an den Wettkämpfen teil. Die Chinesen, die Weißrussen und die Nordkoreaner galten bei der WM als Favoriten. Doch Reichart, der zur Sportfördergruppe der Bundeswehr Neubiberg gehört, wuchs während der fünf Wettkampftage über sich hinaus und wurde nur von einem Chinesen knapp übertroffen. Ausgetragen wurden die Disziplinen Schießen, Hindernisbahnlauf, Hindernisschwimmen, Zielwerfen und Geländelauf.
Gut in den Wettkampf gestartet
In Ankara erwischte der Soldat aus dem Oberallgläu in der ersten Disziplin Schießen einen guten Tag und erzielte 193 von 200 möglichen Ringen. Der Hindernislauf am zweiten Tag verlangte auf 500 Meter und 20 Hindernissen von den Athleten alles ab: Mut, Geschicklichkeit, Kraft, Ausdauer, Koordination und Fitness. "Auf diese Disziplin habe ich mich in Neubiberg professionell vorbereiten können. In der Weltspitze allerdings muss man in allen fünf Disziplinen voll austrainiert sein, um später auf dem Treppchen zu stehen", sagt Reichart.
Seine Paradedisziplin - 50-Meter-Hindernisschwimmen - katapultierte Reichart nach drei Wettbewerben mit 3342 Punkten auf den ersten Platz in der Einzelwertung. Nach 24,7 Sekunden erreichte der Staufner weit vor dem Zweiten das Ziel. "Als Jugendlicher kam ich durch den Schwimmsport nicht über die Landesgrenzen Bayerns hinaus. Jetzt habe ich durch die Bundeswehr die Möglichkeit, an Weltmeisterschaften teilzunehmen", so Reichart. In dieser Disziplin ist er in den letzten vier Jahren bei Welt- und Europameisterschaften ungeschlagen. Die vierte Disziplin Zielwerfen wurde von den asiatischen Athleten beherrscht.
Doch mit 1018 Punkten hielt sich Reichart auch hier auf dem dritten Platz. Es galt, Ziele mit einem Durchmesser von einem Meter in 20, 25, 30 und 35 Meter Entfernung zu treffen.
Der abschließende 8000-Meter-Crosslauf stellte an alle Wettkämpfer hohe Anforderungen. Reichart kam als Zweiter in 30:08,9 Minuten ins Ziel. Überholt wurde er nur von dem knapp hinter ihm startenden chinesischen Favoriten. Dieser siegte mit einer Gesamtpunktzahl von 5289,6 vor Reichart, der 5232,2 Punkte erreichte.
Eine zweite Silbermedaille erreichte Reichart mit der Mannschaft der Bundeswehr, die sich den Chinesen geschlagen geben mussten.