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Türken bewahren deutsche Frau vor Haft

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Türken bewahren deutsche Frau vor Haft

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    Alleinerziehende konnte Geldstrafe nicht bezahlen ­ Spontane Sammlung Sonthofen (mun). Türkische Familien haben eine alleinerziehende deutsche Mutter von zwei Kindern davor bewahrt, dass sie ins Gefängnis muss. Weil die 36-jährige Frau ihre Schulden nicht mehr bezahlen konnte, verurteilte sie das Amtsgericht zu 3000 Mark Strafe oder 90 Tagen Haft. Im Bekanntenkreis sammelte ein 40-jähriger türkischer Nachbar daraufhin Geld, so bei einem Fernseh-Fußballabend. Fast 3000 Mark kamen zusammen.

    'Ich bin überglücklich, möchte allen Spendern von Herzen danken', sagt die 36-Jährige. Sie war nach der Scheidung von ihrem Mann in finanzielle Schwierigkeiten geraten, konnte die Schulden nicht mehr bezahlen, da sie auch noch ihren Job verloren hatte. Der Vater der Kinder zahlt nach ihren Worten keinen Unterhalt. Vom Jugendamt sei sie nach dem Amtsgerichts-Urteil vorgeladen worden, schildert die Frau. Man habe ihr gesagt, dass die Kinder während der drohenden Haftzeit in einem Heim untergebracht werden müssten.

    Ausweglose Situation

    In ihrer Not wandte sich die 36-Jährige an ihre türkische Nachbarsfamilie: 'Ich wusste nicht mehr, was ich machen sollte.' Der 40- jährige Familienvater leitete umgehend eine groß angelegte Sammelaktion in die Wege. Das meiste Geld ­ viele kleine Beträge, die sich summierten ­ spendeten Kollegen und befreundete türkische Familien des Nachbarn. Auch die Caritas, der Kinderschutzbund Sonthofen und Immenstadt sowie die evangelische Kirchengemeinde der Oberallgäuer Kreisstadt halfen.

    So kamen die 3000 Mark Strafe, die die alleinerziehende Mutter bezahlen musste, zusammen, von der Haftstrafe konnte abgesehen werden. Schließlich das Happy-End: Die Frau ist guter Dinge, dass sie die weiteren Raten für den Kredit in Zukunft aufbringen kann. Denn sie hat jetzt wieder einen Halbtags-Job gefunden.

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