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Trümmergelände: Nun gehtaposs ums Ganze

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Trümmergelände: Nun gehtaposs ums Ganze

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    Neugablonz (avu). - Die Freiluftsaison hat auch auf dem Trümmergelände begonnen: Auf dem Freizeitareal, das von ehrenamtlichen Kräften gestaltet wird, gehen die Arbeiten weiter. Nun sollen die Projekte der einzelnen Arbeitsgruppen zusammengeführt werden. Das Ziel: Eine Anlage aus einem Guss. Bisher haben verschiedene Gruppen ihre Pläne auf dem Trümmergelände am Rande von Neugablonz umgesetzt. Der früher für die Öffentlichkeit gesperrte Bereich - ein ehemaliges Areal der Rüstungsfirma Dynamit AG im Zweiten Weltkrieg - wird seit zwei Jahren in einer beispiellosen Aktion zu einem Freizeitgelände für Jung und Alt umgestaltet. Im Einsatz sind ehrenamtliche Kräfte - darunter Schulkinder, die dort Projekte umsetzten, und Aussiedler. Finanziert wird die Umgestaltung mit Geldern der Stadt und Sponsorenhilfe. Das Gelände, welches mit dem neuen Freizeitbad auf der anderen Straßenseite eine Einheit bilden soll, hat sich durch zahlreiche Attraktionen bereits völlig verändert. Die frühere Turbinenhalle wurde umgestaltet und kann für Veranstaltungen genutzt werden. Skater kommen auf ihre Kosten. An der Außenmauer kraxeln die Kletterer hoch. Eine BMX-Bahn lädt zu Rennen ein. Senioren können Richtung 'Alte Heimat' flanieren. Aufführungen sind in einem Theater-Rund möglich. Am ehemaligen Schalthaus kann in lauen Sommerabenden gegrillt werden. Aus den vielen verschiedenen Projekten ergab sich laut städtischem Baureferatsleiter Ralf Baur die 'Notwendigkeit der Abstimmung, dort wo es Berührungspunkte gibt'.

    Eine Art ehrenamtliche Planungsspitze mit dem Stadt- und Regionalplaner Harry Müller, dem Architekten Klaus Linke sowie der Landschaftsarchitektin Heidi Frank-Krieger soll diese Abstimmungsarbeit nun übernehmen. Gemeinsam mit den ehrenamtlichen Helfern sollen die weiteren Vorhaben diskutiert, in ein immer wieder zu aktualisierendes Gesamtkonzept einfließen und umgesetzt werden. Im Zentrum künftiger Überlegungen stehen laut Harry Müller das Wegenetz auf dem Gelände, die Gestaltung des Eingangsbereiches an der Gewerbestraße sowie eine Alternative zu dem einst geplanten Großspielgerät, das nahe des Haupteingangs als 'Blickfang' aufgestellt werden sollte. Die Mittel für die Anschaffung hatte die Stadt bereits bereitgestellt. Nun gebe es aber Zweifel, ob das wuchtige Gerät zum Charakter des Platzes passe, so Müller. 'Außerdem könnte man mit dem vorhandenen Geld mehr machen.' Im Gespräch sind nun mehrere, über das gesamte Gelände verteilte kleinere Spielgeräte, für die vorhandene Strukturen genutzt werden könnten. Als Vorbild dienen die Spielgeräte am Füssener Walderlebniszentrum. So könne das mit Erde überschüttete Schalthaus als Basis für eine Rutsche genutzt werden, sagt Müller. Ebenso ließen sich Kletterseile zwischen Bäume spannen. Statt eines Großspielgerätes sind laut Müller als Blickfang am Eingang zum Gelände eine alte Lokomotive oder ein Eisenbahnwaggon in der Diskussion, die 'in gesicherter Form' nichts mehr mit einem 'sterilen Spielgerät' zu tun hätten. Doch selbst eine ausrangierte Lok, die möglicherweise über Vereine von Eisenbahnfreunden zu haben sei, koste viel Geld, vor allem der Transport. Ferner fehle ein Grünkonzept für das Gelände und die Umsetzung des Themas Wasser in Form eines Wasserlaufs, der auch eine Spielmöglichkeit für Kinder darstelle. 'Die Arbeitskreise wandeln sich nun zu einem Aktionskreis', so Müller. Dieser sei laufend tätig und sorge für Unterhaltsarbeiten. Damit werde auch die Akzeptanz gefördert. Diese sei vorhanden, betont Ralf Baur, der die Philosophie hinter dem Gesamtprojekt als voll aufgegangen sieht: nämlich mit einem Bereich, den sich die Bürger weitgehend selbst geschaffen haben, in dem sich junge und ältere Menschen wohlfühlen und der, wie das benachbarte Freibad, auch integrationsstiftend ist. Dies zeige sich auch darin, dass sich die anfangs beklagten Schäden durch Vandalen nun in Grenzen hielten. Baur: 'Es ist nicht mehr als auf jedem anderem Spielplatz auch.'

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