Kempten | sf | Am Abend vor dem 15. August 2007 gegen 19.30 Uhr: Die Tore der Festwoche werden wegen Überfüllung geschlossen. Draußen stehen eine Vielzahl an Besuchern, zum Teil sogar in Bussen angereist, - "stinksauer". Festwoche 2008: Dass die Tore dicht gemacht werden, kann den Besuchern auch heuer passieren. Aber stinksauer sollen sie deshalb nicht mehr sein. Denn die Veranstalter und die Kemptener Gastronomie haben reagiert: Vor allem an den Magnet-Abenden vor dem Feiertag und an den Wochenenden wird ein Alternativ-Programm geboten - draußen.
Nachdem die Festwoche am Abend gerade für jüngeres Publikum mittlerweile der Treffpunkt im ganzen Allgäu ist, wird das gastronomische Angebot etwas ausgeweitet (wir berichteten). Dabei sollen vor allem die älteren Besucher wieder mehr Raum erhalten. Im großen Stil die Abend-Gaudi etwa durch ein zweites Bierzelt auszuweiten wird von der Stadt aber abgelehnt.
Am Limit angekommen
"Das macht keinen Sinn", sagt Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer. So wäre für ein zweites großes Bierzelt kein Platz - außer man nehme der Ausstellung Fläche weg, was aber keiner wolle. Zudem wäre ein weiteres Zelt unter Tags nicht ausgelastet. "An den heißen Abenden würden zudem noch mehr Menschen ein Sicherheitsrisiko darstellen", gibt Organisationsleiter Heinz Buhmann zu bedenken.
Schon jetzt sei man laut Polizei und Sanitäter mit über 14000 Abend-Gästen am Limit, was die Sicherheit betreffe. Aus diesem Grund habe man es bisher auch verworfen, das Milchzelt abends für Nachtschwärmer zu öffnen.

25.500 Zuschauer
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Stattdessen gibt es ein Alternativ-Programm außerhalb der Festwoche: So organisiert die Stadt am Abend vor dem Feiertag (Donnerstag, 14. August) im Hof der Residenz "Dolce Vita", eine italienische Nacht - mit Unterhaltung, Essen und Trinken wie in bella Italia. Und auch die umliegende Gastronomie stellt sich auf den Ansturm ein: Ob auf dem alten Brauhaus-Gelände oder in den Wirtshäusern der Innenstadt - es gibt ein vielfältiges Angebot.
Auch sonst finden sich beim Service und dem Drumherum eine Reihe von Neuerungen auf der diesjährigen Festwoche. Eine Auswahl:
l Kinderprogramm: Neben dem Kindergarten (Halle 12) wird eine kunterbunte Spielwiese mit Ravensburger (Halle 15) angeboten.
l Seniorentag: Diesmal gibt es nicht nur ermäßigten Eintritt und ein Geschenk, sondern auch ein eigenes Programm für die Generation 60 plus - mit Unterhaltung, Gesundheits-Tipps und viel Information.
l Imbiss-Stände: Die Stände sind neu angeordnet und mit einer gemeinsamen Überdachung gegen Sonne und Regen geschützt. l Festwochen-Lauf: Nicht als Wettkampf sondern zu Werbezwecken findet vor der FeWo (7. und 8. August) der Lauf "200 Jahre Illerkreis" statt - angeführt jeweils vom Oberbürgermeister.
l Mittagseintritt: Eine Karte für Besucher von 12 bis 14 Uhr gibt es jetzt an allen Kassen. Sie kostet 6,70 Euro. Doch wer bis 14 Uhr wieder rausgeht, bekommt 3,70 Euro zurück - unterm Strich kostet die Karte also drei Euro. l Taxi für Rollstuhlfahrer: Am 14. August wird ein kostenloses Taxi (Taxi Schubert) für Rollstuhlfahrer mit Begleitperson innerhalb Kemptens angeboten. l Toiletten: Zusätzliche "Bedürfnisanstalten" sind nicht mehr in Wagen sondern in Containern (einer neu zwischen Parkterrasse und ZUM). l Schließfächer: Neu sind zudem 120 Schließfächer an der ZUM. l Hunde: kostenlose Betreuung für zwei Stunden am 12. August.