Waltenhofen (sb). - Der ehemalige Waltenhofener Bürgermeister Karl Fritz ist tot. Er starb am Montag im Alter von 78 Jahren. Der weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannte Karl Fritz war Ehrenbürger der Gemeinde. 22 Jahre lang - von 1966 bis 1988 - lenkte er als Erster Bürgermeister die Geschicke der Gemeinde. In der Kemptener Stadtverwaltung war Karl Fritz im Verwaltungsfachwesen ausgebildet worden. Bevor er zum Militärdienst einberufen wurde, arbeitete er zunächst als Verwaltungsfachangestellter. Im Mai 1946 kehrte Fritz aus der Gefangenschaft zurück und arbeitete erneut bei der Stadtverwaltung Kempten. Nach einigen Stationen in Günzburg und Herrsching zog es ihn wieder ins Allgäu.
1962 trat er als Geschäftsleitender Beamter in die Dienste der Gemeinde Waltenhofen. Der kantige, jedoch schaffensfreudige 'Macher' wurde im Jahre 1966 zum Bürgermeister gewählt. Dabei stellte Fritz einiges auf die Beine: Zahlreiche Baumaßnahmen wurden in Angriff genommen, darunter die Volksschule Waltenhofen. Zwei Mehrzweckhallen in Waltenhofen und Oberdorf samt Sportanlagen wurden gebaut und rund 60 Kilometer 'löchrige Straßen' erneuert und ausgebaut. Die Devise von Karl Fritz lautete dabei immer: 'Zuerst sparen und dann bauen.' Ein wichtiges Kapitel der Ära 'Fritz' war die Gebietsreform. Er trug damals wesentlich dazu bei, dass die Eingemeindung von Memhölz, Martinszell und Niedersonthofen harmonisch verlief. In seine Amtszeit fiel auch die Gründung des Kranken-Pflegevereins Waltenhofen. Bei seinem Ausscheiden als Bürgermeister 1988 wurde ihm der 'Goldene Ehrenring' verliehen. Zwei Jahre später ernannte der Gemeinderat ihn zum Alt-Bürgermeister, zugleich erhielt er die Ehrenbürgerschaft. Außerdem war Fritz viele Jahre Vorsitzender des Oberallgäuer Gemeindetages.