Sie war in den 60er Jahren die Pionierin im Kreistag und später auch erste Frau im Gemeinderat: Maria Lautenbacher. Die Ehrenbürgerin der Gemeinde Weitnau verstarb mit 97 Jahren.Peter Freytag, dem Alt-Bürgermeister von Weitnau, ist sie als "aktive Persönlichkeit in Erinnerung, die sich enorm um die sozialen Belange im Landkreis und auch in der Gemeinde gekümmert hat".
Lautenbacher war in Weitnau Mitbegründerin des Katholischen Frauenbunds und der Frauenunion, Gemeinschaften, die sie 30 Jahre leitete, denen sie auch viele Jahre auf Kreisebene und teilweise auch im Bezirk vorstand. Sie habe in den 60er Jahren als "Pionierin" die typische Rolle der Mutter von damals, die auf den Haushalt fixiert war, gesprengt, sagt Helga Freytag, jetzige Vorsitzende der Frauenunion. Lautenbacher habe auch im Stillen gewirkt, Kindern von Aussiedlern Deutsch beigebracht und alten Menschen im Seniorenheim St. Vincenz beigestanden. Dort verbrachte sie ihre letzten Jahre. Persönlicher Schicksalsschlag sei der plötzliche Tod ihres Mannes Georg vor rund 30 Jahren gewesen. Für ihr segensreiches Wirken wurde der Ehrenvorsitzenden der Frauenunion und des Frauenbundes das Bundesverdienstkreuz verliehen und Ende der 90er Jahre die Silberdistel unserer Zeitung. Weitnaus Bürgermeister Alexander Streicher hatte Lautenbacher 2008 kennengelernt und war beeindruckt: "Maria Lautenbacher stand für, heute würde man sagen, Sozialkompetenz. Sie war eine politische Frau in einer Zeit, in der es keine Quotenregelung gab, sie war ihrer Zeit weit voraus."
Heute, Freitag, 14 Uhr, ist in Weitnau der Trauergottesdienst mit Beerdigung.