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Trachten-Imitationen ein Gräuel

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Trachten-Imitationen ein Gräuel

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    Von Stefan Binzer'Der Eunuch, der hodenlose, trägt von Frey die Lodenhose': Schon vor 30 Jahren haben wir als Studenten in München uns mit diesem Spruch lustig gemacht über die ganze Schicki-Micki-Szene, die sich beim Loden-Frey und anderen Mode-Häusern in der Landeshauptstadt mit irgend was Trachtligem eingedeckt hat. Landhaus-Mode, so echt wie die aufgespritzten Lippen der Direktoren-Gattin! Dabei haben wir selber gar keine Tracht getragen, schon gar keine überlieferte. Aber uns waren diese Imitationen der 'Adabeis' (Auch dabei sein Wollenden) ein Gräuel. Dann lieber Jeans oder Nadelstreif als so ein Kitsch. Dabei sind echte Trachtenträger nicht die besseren Menschen. Unter ihnen gibt es auch solche und solche.

    Aber sie sind wenigstens authentisch. Und bekennen sich das ganze Jahr zu ihrem 'Häs' und zu ihrer Lebenseinstellung. Wer jedoch versucht, mit ein bisschen Wildleder und ein paar Hirschhornknöpfen im Biergarten für ein paar Stunden Brauchtum nachzumachen, ist genau so peinlich wie ein Tourist, der im Urwald mit dem Lendenschurz rumhüpft. Aber sei’s drum. Wir sind ja liberal. Soll sich jeder mit Klamotten blamieren, wie er will. Es gibt wichtigere Dinge im Leben, als die Frage nach der richtigen Bedeckung des Körpers. Was ist eigentlich die korrekte Kleidung für Eunuchen?

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