Versteigerung Ausstattung der Buchloer Krankenhausküche kommt unter den Hammer - Gastronomen und Vereinsvertreter bieten mit">

Artikel: Tonnenweise Edelstahl

3. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Versteigerung Ausstattung der Buchloer Krankenhausküche kommt unter den Hammer - Gastronomen und Vereinsvertreter bieten mit

Von Martin Frei |BuchloeMannshohe Backöfen, riesige, elektrische Suppenschüsseln oder Spülbecken groß wie Badewannen - wer Verwendung und vor allem Platz für solche professionelle Küchenausrüstung hat, der konnte am Buchloer Krankenhaus St. Josef kürzlich das eine oder andere Schnäppchen machen. Denn seit die Zentralküche in Kaufbeuren auch die Gennachstädter Klinik beliefert(wir berichteten), wird die hiesige Küche nicht mehr benötigt und die Ausstattung kam nun unter den Hammer.

Rund 30 Interessenten waren in die Küche im Untergeschoss von St. Josef gekommen, um die zu versteigernden Gegenstände unter die Lupe zu nehmen. Zumeist waren es Gastronomen aus dem weiteren Umkreis, die ihre Restaurant-Küche mit einem günstigen Gerät aufrüsten wollten. Auch Vereinsvertreter schlenderten durch die Küchenräume und notierten sich die Nummern der für sie interessanten Objekte - darunter ein ganzer Pulk aus Honsolgen. "Für unser Vereinsheim ist das eine oder andere schon interessant. Für daheim ist alles ein bisschen groß", waren sich die Honsolgener einig und inspizierten konzentriert eine große Einbau-Fritteuse aus glänzendem Edelstahl.

Edelstahl, das ist das Material, aus dem die meisten Ausstattungsgegenstände gefertigt sind - Herde, Wannen, Regale, Spülen, Transportwagen, Warmhaltegeräte, darüber hinaus typisch eckiges Krankenhaus-Geschirr oder ein Handmixer von der Größe eines Presslufthammers.

Nach rund einer Stunde Besichtigung rief Manfred Huber zur Versteigerung. Huber ist eigentlich als Techniker am Krankenhaus beschäftigt, doch auch als Auktionator machte er eine gute Figur. Humorvoll und geschäftstüchtig versuchte er, die Küchenausstattung an den Mann zu bringen. Doch für viele Nummern gab es keine Gebote. Zu speziell auf die Bedürfnisse eines Krankenhauses waren sie zugeschnitten. Echte Auktions-Atmosphäre kam trotzdem auf. Etwa, als sich zwei Bieter auf einen Arbeitstisch mit Spüle eingeschossen hatten.

Vom Grundgebot 50 Euro ging es in 10 Euro-Schritten rasant hinauf bis 200 Euro. "Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten", beschied Huber zufrieden und notierte den Käufer auf seiner Liste. Nach gut einer halben Stunde waren alle Nummern aufgerufen und die Käufer fuhren mit ihren Transportern und Hängern vor, um die erstandenen Gegenstände gleich mitzunehmen - und bar zu bezahlen. "Der Weg hat sich gelohnt", berichtete ein Gastronom aus dem mittleren Landkreis lächelnd.

Klinik-Mitarbeiter Manfred Huber muss sich dagegen jetzt um die übrig gebliebenen Gegenstände kümmern. Die Restbestände aus allen aufgelösten Krankenhausküchen im Ostallgäu und in Kaufbeuren werden nun voraussichtlich der Hilfsorganisation "Humedica" zur Verfügung gestellt. Denn selbst wenn diese keine Verwendung für die Ausstattung hat, so ist doch der Materialwert des Edelstahls beträchtlich.