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Artikel: Tod im Riedbach

31. Juli 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Irsee Gülle aus undichter Grube vernichtet den gesamten Bestand in vier Fischweihern

Irsee | fro | Erneut sind zahlreiche Fische in einem Irseer Gewässer verendet. Im Weiler Oggenried floss durch eine vermutlich undichte Güllegrube ein Teil des Inhalts in den Riedbach. Der Schaden sei zwar noch nicht abzuschätzen, werde aber wahrscheinlich kleiner ausfallen als im Frühjahr, so Karl Schindele, der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes in Kempten. Damals gab es bereits einen ähnlichen Vorfall.

Zu Wochenbeginn bemerkte der Eigentümer von Fischteichen am Riedbach, wie die Tiere verendeten. "Vermutlich wurde der gesamte Bestand von vier hintereinander liegenden Weihern durch Gülleeinlauf vernichtet", teilt die Polizei Kaufbeuren mit. Die Gülle sei von einer undichten Grube über Drainagen in den Bach geflossen und von dort in die Gewässer gelangt, erläutert Schindele. Wie groß der Gesamtschaden ist und wie schwer der Bach geschädigt wurde, ist noch unklar: Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamtes waren gestern zur Bestandsaufnahme in Irsee, um die Ursache und die Schadenshöhe festzustellen.

Neuer Bestand betroffen

Bereits im Februar war durch einen offenen Schieber Gülle in den Bach gelaufen. Zahlreiche Fische starben (wir berichteten). Der Fischereiberechtigte habe erst kürzlich für 5000 Euro einen neuen Bestand ausgesetzt, so die Polizei.

Nach Angaben eines Mitglieds des Fischereivereins Kaufbeuren haben die beiden Unglücksfälle aber unterschiedliche Verursacher. Mutmaßlich sei der Schaden diesmal geringer, da der Bach sich von dem ersten Schaden noch nicht erholt habe, meint das Vereinsmitglied. Das sind auch Schindeles Erkenntnisse: "Wahrscheinlich ist es weniger dramatisch als beim ersten Mal."