Kaufbeuren/Ostallgäu: Tobias Specht tritt für die Grünen an

20. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Bundestagswahl - 31-Jähriger Direktkandidat

Der Sprecher der schwäbischen Grünen, Tobias Specht, ist der neue Direktkandidat der Grünen im Bundestags-Wahlkreis Ostallgäu. Der 31 Jahre junge Uni-Dozent aus Augsburg geht mit der breiten Unterstützung der drei Kreisverbände Ostallgäu/Kaufbeuren, Unterallgäu und Memmingen an den Start und will im Wahlkampf mit seiner Vorstellung einer gerechten und lebenswerten Gesellschaft überzeugen.

Bevor die drei Kreisverbände ihren Bewerber nominieren konnten, hieß es allerdings Warten: Specht kam über eine Stunde zu spät zur Nominierungsversammlung in Kaufbeuren. Der Grund: ein Zugunfall bei Geltendorf hatte den überzeugten Bahnfahrer ausgebremst.

Specht war schon bei der Wahl 2005 für die Grünen angetreten und hatte mit 6,7 Prozent ein respektables Erststimmen-Ergebnis erzielt. Echte Chancen auf ein Mandat in Berlin werden dem gebürtigen Unterallgäuer allerdings nicht eingeräumt - dazu wäre ein sehr guter Platz auf der Liste der Bayerischen Grünen notwendig. Doch mit Claudia Roth und Ekin Deligöz stehen schon zwei Schwaben ganz oben.

Im Wahlkampf will Specht den Gerechtigkeitsbegriff thematisieren und ihn unter Schlagworten wie Generationengerechtigkeit, soziale Gerechtigkeit und Bildungszugang von vielen Seiten beleuchten. Sein politisches Ziel: eine gerechte Gesellschaft - für Specht "eine Gesellschaft, in der es sich gut leben lässt".

Bei der wegen Spechts Verspätung vorgezogenen Versammlung des Kreisverbands Ostallgäu/Kaufbeuren wurden die Delegierten für die Landesdelegiertenkonferenz (Günther Lehner und Christine Räder) und für die Bundesdelegiertenkonferenz in Dortmund gewählt.

Zusammen mit Günther Lehner wird in Dortmund die wohl prominenteste Ostallgäuer Grüne als Delegierte auftreten: Barbara Lochbihler, bisher Generalsekretärin der deutschen Sektion von Amnesty International. Lochbihler bewirbt sich um ein Mandat im Europäischen Parlament. Ihr Delegiertenstatus in Dortmund soll der Kandidatur der gebürtigen Obergünzburgerin zusätzlichen Auftrieb verleihen.