Von Klaus Wowczyk |OpfenbachEiskalter Wind, Schnee und Glatteis: Nicht gerade einladende Rahmenbedingungen für das Jahreskonzert der Musikkapelle Opfenbach. Dem Wintereinbruch trotzend füllten die Freunde der Blaskapelle die große Opfenbacher Festhalle dennoch bis auf den letzten Platz, als Johannes Kuhn den Taktstock hob.
Die Besucher erwartete nach einjähriger "Konzertabstinenz" des Bläserensembles ein erlesenes Programm und nach aufwendiger Vorarbeit das Debüt der wiedergegründeten Jugendkapelle unter Leitung von Silvia Keppeler.
Mit dem festlichen Fanfarenklang der hohen Blechbläser eröffnete die Kapelle das Abendkonzert. Die folgende "Alpina Saga" - Glanzpunkt der Serenade - stellte höchste Anforderungen an die Ausführenden, aber auch an die Zuhörenden. Thomas Doss, akademisch umfassend gebildeter Komponist, Dirigent und Instrumentalist, entwirft in seinem Werk ein grandioses Bild der Bergwelt. Eine dissonante Bläserexposition, eingeleitet von mächtigem Paukenspiel und unruhigen Schlagzeugsynkopen öffnete die weite Szene. Fanfarenklänge leiteten den Blick des Bergwanderers hinab ins Tal und zum verführerisch lockenden Gipfelpanorama.
Ein harmonisches Interludium symbolisierte die Freude des Aufstiegs.
Dann aber warnte das Orchester mit engliegenden grellen Dissonanzen der Blechbläser vor den Gefahren der Berge. Schnelle Taktwechselfolgen verstärkten die Unruhe. Die einbrechende Dämmerung ließ den Wanderer das Rauschen des Windes und des Wassers, erzeugt von den Instrumenten und den Stimmen der Musiker, deutlicher wahrnehmen. Nach einer Bergnacht und einem Rückblick auf die imposante Bergwelt begrüßte die Kapelle den Anbruch des neuen Tages mit einem langen, zunächst dissonanten schließlich aber harmonisch ausklingenden Bläserfinale.

Wettervorhersage
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Unter facettenreichem Einsatz aller Register präsentierte die Kapelle die bunten Seiten eines legendären belgisch-französischen Comic-Magazins und erzählte in farbigen musikalischen Bildern des zeitgenössischen Komponisten Dirk Brossé die Abenteuer des Reporters Tintin und des ihn treu begleitenden Foxterriers Struppi.
Glanzpunkte zum Finale
Carole Kings "Hard-Rock-Cafe" gab Sonja Fink Gelegenheit zu jazzig temperamentvollen Sologesang und der Kapelle zu überraschendem Big-Band-Sound. Thomas Fricker, Saxophon und Norbert Miksch, Trompete, setzten zum Finale solistische Glanzpunkte auf Herbie Hancocks Ohrwurm "Watermelon Man".