Die in Kaprun tödlich verunglückte Sandra Schmitt war mit Oberallgäuer Freestylern eng verbunde Von Werner Kempf und Tobias Schuhwerk Oberstdorf-Tiefenbach. Große Bestürzung und tiefe Trauer herrschen bei den Oberallgäuer Trickskifahrern nach dem Tod der Weltmeisterin Sandra Schmitt, die mit ihren Eltern zu den Opfern der Bergbahn-Katastrophe am Kitzsteinhorn gehört. Die 19-Jährige war monatelang im Training und bei Wettkämpfen mit Grischa Weber und Christoph Stark vom SC Tiefenbach unterwegs. Noch vor zwei Wochen wurde sie bei der Skigala des Deutschen Ski-Verbandes (DSV) zusammen mit Grischa Weber in Oberstdorf mit dem Goldenen Ski in der Disziplin Freestyle geehrt. Nach der Auszeichnung und bei Wettkämpfen auf dem Nebelhorn war sie Gast im Haus von Werner Weber, Freestyle-Referent im Allgäuer Ski-Verband . Wir sind alle geschockt und können noch nicht begreifen, was da passiert ist, sagt Werner Weber. Sohn Grischa und Christoph Stark trainierten vergangene Woche noch mit Sandra Schmitt und den anderen Freeestylern der Nationalmannschaft auf dem Gletscher am Kitzsteinhorn. Die Allgäuer fuhren am Freitagabend nach Hause. Sandra Schmitt sowie einige Kollegen und Trainer blieben. Die 19-Jährige aus Mörfelden bei Frankfurt traf sich am Samstagvormittag mit ihren Eltern zum Ski fahren, erzählt Werner Weber. Als er um 10 Uhr im Radio von der Katastrophe erfuhr, rief er sofort per Handy einen DSV-Betreuer auf dem Gletscher an und fragte, ob jemand aus dem Kreis der Freestyler in dem Unglückszug stecke. Eine verbindliche Auskunft gab es keine.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag war dann nach weiteren Anrufen in Kaprun klar, dass Sandra mit ihren Eltern zu den Opfern gehört, erzählt Werner Weber. Ein Vorbild für alle Die ganze Freestyle-Szene ist geschockt. Sandra war menschlich und sportlich ein Vorbild. Zwar beginne in der nächsten Woche der Weltcup auf der Buckelpiste in Schweden, aber an Wettkämpfe ist im Moment keinem zu Mute, betont der Freestyle-Sportwart des ASV. In ihrem Sinne werden wir aber versuchen, den Freestyle-Sport weiter nach vorne zu bringen. Am Mittwoch fahren die Allgäuer Trickskifahrer zu einem Gottesdienst nach Kaprun. Mit dabei ist auch Christoph Stark, der mit Sandra Schmitt bis Freitag vergangener Woche am Kitzsteinhorn auf der Buckelpiste übte. Die Nachricht vom Tod der ehemaligen Kollegin erfuhr der 20-Jährige am Sonntag aus dem Fernsehen. Ich kann das alles noch gar nicht glauben, sagt Christoph Stark. Vor einigen Tagen sei er mit Sandra Schmitt noch zusammengesessen. Sie war eine wahnsinnig liebe Person und ein Traum von einer Athletin, sagt Hubert Hermann, Trainer am Sonthofer Vol-leyball-Leistungszentrum und ehemaliger Freestyle-Stützpunkttrainer aus Kempten, der mit der gebürtigen Hessin mehrere Jahre lang zusammenarbeitete. Die Freestylerin stand seit ihrer Jugend im engen Kontakt mit der Oberallgäuer Trickski-Szene Die nächsten zehn Jahre hätte sie die Konkurrenz nach Belieben dominiert, glaubt Hermann. Zwischen ihr und den Oberallgäuern habe nicht nur eine kollegiale Beziehung gestanden, sondern eine Freundschaft, sagt Hermann auch im Namen von Christoph Stark und Grischa Weber, der sich gestern außer Stande sah, sich zu der Katastrophe zu äußern. Im Trickski-Bereich entstehen Bindungen, die es in anderen Sportarten kaum gibt. Die Szene ist klein un