Seit September steht er Pfarrer Heinrich zur Seite Pfronten (lck). Seit September 1999 gibt es bei der katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Pfronten ein neues Gesicht. Thomas Renftle ist dort als Priesteramtskandidat, das heißt sozusagen als Praktikant beschäftigt. Vor einigen Wochen wurde er in Augsburg zum Diakon geweiht. Er unterstützt den Gemeindepfarrer in seinen Aufgaben. Am 6. Mai 2001 folgt die Priesterweihe im Augsburger Dom, bevor Thomas Renftle im Herbst zu Schuljahresbeginn eine Kaplanstelle zugewiesen bekommt.
Eine Woche nach der Priesterweihe findet die Primiz in seinem Heimatort Thannhausen (Landkreis Günzburg) statt. Hier wuchs Thomas Renftle seit seinem dritten Lebensjahr auf. Der 26-Jährige besuchte das musische St.-Thomas-Gymnasium in Wettenhausen, wo er 1993 Abitur machte und sich zuerst auch andere Berufe hätte vorstellen können. Während seines Zivildienstes in einer Reha-Klinik kristallisierte sich für ihn jedoch heraus, dass Priester nicht nur ein möglicher Beruf, sondern sogar die Berufung seines Lebens werden könnte.1994 trat Thomas Renftle in das Priesterseminar in Augsburg ein und studierte bis zum Diplom an der katholischen Fakultät der Universität, um danach als Priesteramtskandidat der Pfarrei St. Nikolaus zugewiesen zu werden. Zur Diakonweihe, mit der er bei der Diözese festangestellt in den Klerikerstand aufgenomen wurde, fuhr die Pfarrgemeinde mit etwa 40 Besuchern im Bus. In der Pfarrei in Pfronten entlastet er Pfarrer Harald Heinrich und darf als Diakon mit Ausnahme streng an das Priesteramt gebundene Sakramente wie Eucharistie und Beichte schon taufen, beerdigen und bei Trauungen assistieren. Daneben nimmt er bereits eigene Aufgaben wahr. So unterrichtet Renftle an der Hauptschule Pfronten Religion. Als sein absolutes Hobby bezeichnet Thomas Renftle die Blasmusik. In seinem Hei-matort Thannhausen spielte er die Tuba und hat schon kurz eine Kapelle dirigiert. Seit seiner Zeit am Gymnasium interessiert er sich daneben stark für die Gregorianik. Mit einigen Männern aus dem Kirchenchor singt er nebenzu, und gregorianische Gesänge sollen bei passender Gelegenheit die Messe umrahmen. So zum Beispiel voraussichtlich in der Osternacht, stellt sich Renftle vor. Neben der Musik fährt Renftle gerne Ski. Vielleicht komme er kommenden Winter eher dazu, blickt er vom Balkon seiner Wohnung im Pfarrhof in Pfronten-Berg Richtung Breitenberg. Kaum einer der Kollegen aus seinem Seminar dürfte eine so schöne Wohnung und vor allem mit so überwältigender Aussicht auf die Berge haben, stellt er dabei zufrieden fest.