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"Thomas, du bist der Aufsteiger des

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"Thomas, du bist der Aufsteiger des

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    Die Gemeinde Seeg feiert "ihren" neuen Super-G-Weltmeister Thomas Mayer - Erinnerungen an die Epple-Schwestern Seeg (güb). Mit vielen kleinen Flammen wurde Thomas Mayer am Samstagabend von den Seegern am Gemeindezentrum empfangen. Fackel-Lichter, die vielleicht schon ein wenig auf das olympische Feuer der Paralympics 2002 in Salt Lake City weisen. Denn die Winterspiele sind Mayers nächstes, großes sportliches Ziel. Am Samstag kehrte er aus Anzère (Wallis) von der 6. Ski-Weltmeisterschaft der Behinderten zurück. In der Tasche: eine Gold-Medaille im Super-G und im Abfahrtslauf eine in Bronze.

    Seeg feierte "seinen" neuen Ski-Star Thomas Mayer. Von den Fahnenabordnungen der Vereine, von Blasmusik der Harmonie, von Böllerschützen und lauten "Thomy, Thomy"-Rufen wurde der Sensations-Weltmeister am Platz vor dem Gemeindeamt begrüßt. Durch ein Spalier, das die Seeger Nachwuchs-Skiläufer mit ihren Skiern formten, fuhr Mayer mit seinem Rollstuhl in den Festsaal, wo er sich vor den vielen Glückwünschen kaum noch retten konnte. Unter den Gratulaten war auch Maria Epple-Beck, die eine ähnliche Ehrung 1978 erlebte, nachdem sie in Garmisch Weltmeisterin im Riesenslalom wurde. Ähnlich ging es 1980 Marieles Schwester Irene, die in Seeg für olympisches Silber im Riesenslalom von Lake Placid geehrt wurde. Das Rednerpult war mit einem großen Foto verziert. Es zeigte Thomas Mayer auf seinem Monoskigerät sitzend, in der Hand zwei Stützskier. "Vor einer guten Woche hätten wir uns nicht träumen lassen, dass wir heute zu einem solch erfreulichen Empfang zusammenkommen", sagte Seegs Bürgermeister Manfred Rinderle. "Ganz überraschend, auch für ihn selbst" habe Mayer die Bronzemedaille im Abfahrtslauf und die Goldmedaille im Super-G gewonnen. "Thomas, wir freuen uns, das Du da bist", begrüßte er den Weltmeister."Seine Willensstärke, sein Lebensmut, die Unterstützung seiner Familie und die Liebe zum Sport" hätten diesen großen Erfolg möglich gemacht, so der Bürgermeister weiter. Der Sport habe ihm auch über die schwere Zeit nach seinem Motorradunfall vor vier Jahren geholfen. Denn seitdem sitzt Mayer im Rollstuhl. Auch Nationaltrainer Werner Haberstock habe dazu beigetragen, "den Draufgänger ein wenig zu bändigen", meinte Rinderle. "Thomas, du bis der Aufsteiger des Jahres." Als Dankeschön überreichte der Bürgermeister den Seeger Wappenteller. Den Worten des Bürgermeisters schlossen sich eine ganze Reihe von Gratulanten an: "Schnelle Sportarten waren ja schon immer deine Lieblingsdisziplin", meinte Seegs TSV-Vorsitzender Roman Müller. "Wir sind stolz auf dich. Du hast bewiesen, dass man trotz einer Behinderung großartige Leistungen vollbringen kann", schwärmte Karl Esselborn, Vorsitzender des Behindertensportvereins Kaufbeuren, für den Thomas Mayer startet. Skiclub-Vorsitzender Stefan Müller stimmte ein dreifaches "Ski Heil" an. Arthur Landerer, ein guter Freund von Thomas Mayer, stellte dem frischgebackenen Weltmeister einige Fragen zu seinem Wettkampf und der Feier danach: "Hasch no g´feiert oder bisch glei ins Bett?" "Die Antwort kannsch grad du selber geben", meinte Thomas Mayer. Denn Landerer war gleich nach Anzère gereist, als er vom Erfolg seines Freundes erfahren hatte. 300 Mark fürs Nationalteam brachte ein von Mayer signiertes WM-T-Shirt bei einer Versteigerung, die Landerer anzettelte. Die "Scorpions", Mayers Motorradfreunde, wollten das gute Stück haben. Thomas Mayer selbst bekam auch ein Shirt geschenkt, das den freudigen Empfang in der Heimatgemeinde verständlich macht. Die Aufschrift: "I bi a Seeger."

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