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Artikel: Thema Bahnübergang nimmt kein Ende

14. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Bürgerversammlung Kieslaster: Klagen und Sorgen von Bürgern

Marktoberdorf | rel | Es gab in den letzten Jahren keine Bürgerversammlung in Thalhofen, bei der nicht das Thema Bahnübergang bei Fechsen zur Sprache kam. Bei der Bürgerversammlung diesen Mittwoch im Schützenheim wars nicht anders: Schon bald nach dem Rechenschaftsbericht von Bürgermeister Werner Himmer ergriff Otto Osterried das Wort und prangerte an, dass der gesperrte Übergang, etwa in der Mitte zwischen Thalhfoen und Fechsen gelegen, nun schon seit langem gesperrt sei. "Da muss man unbedingt etwas dagegen unternehmen", forderte der frühere Stadtrat. Immer mehr Schwerlastwagen nähmen den Weg von den Kiesgruben südlich von Thalhofen über den Langweg zur Nesselwanger Straße. Könnten die Brummis dagegen den Bahnübergang bei Fechsen benutzen, würde dadurch der Langweg entlastet. Zudem wäre dieser Übergang für die Landwirtschaft von großem Vorteil.

Zur Erinnerung: Der Bahnübergang in Richtung Fechsen ist vor etwa fünf Jahren von der Bahn gesperrt worden, weil Gleisbett und Schienen sich durch den starken Kieslasterverkehr verformt haben. Die Stadt unternahm mehrere Anläufe wegen einer Sanierung. Weil die Kosten in Höhe von 60000 Euro bei ihr hängen geblieben wären, blieb der Übergang zu.

Speziell Wohngebiet für junge Familien

Eben auf diesen finanziellen Klotz wies auch Bürgermeister Himmer in seiner Antwort hin, sagte aber zu, das Thema werde bei den Etatberatungen nochmals zur Sprache kommen. Auch mit der Bahn will er wegen der Sanierung des Überganges nochmals reden. Denn zwischenzeitlich machen nicht nur Landwirte Druck, sondern auch viele Hauseigentümer in den Thalhofener Neubaugebieten links und rechts des Langweges.

So liegt im Rathaus ein Schreiben vor, in dem rund 30 Anwohner über Gefahren und Belastungen durch die zahlreichen Lastwagen klagen und Abhilfe fordern.

"Es war schließlich Ziel des Stadtrates, dass dort junge Familien bauen", gab ein Familienvater am Rande der Bürgerversammlung zu bedenken. Trotzdem unternehme die Stadt nichts gegen die Gefahren durch die schweren Lkw. Diese müssen, weil der Langweg in Höhe der neuen Wohngebiete stellenweise nur vier Meter breit ist, dort bei Gegenverkehr auf den Gehweg ausweichen. Weil man um die Enge wusste, wurde der Weg gleich ohne Bordstein gebaut. Dabei verlaufe dort eigentlich der Schulweg, so ein Anwohner. Ursprünglich sei sogar ein Rad- und Fußweg in diesem Bereich vorgesehen gewesen.

Himmer wies darauf hin, dass zum Beispiel die Firma Hubert Schmid ihre Lasterfahrer anweise, dort vorsichtig zu fahren, und lobte dies als "vorbildlich". Firmenchef Schmid erinnerte daran, seit 1968 werde bei Thalhofen Kies abgebaut. Im Jahr 2000 hätten am Abbau beteiligte Firmen sich bereit erklärt, den nun gesperrten Bahnübergang vor Fechsen zu sanieren, was dann aber, so Schmid, "auf Veranlassung der Stadt nicht zustande kam". Im Übrigen habe er schon bei der Planung der Neubaugebiete darauf aufmerksam gemacht, dass die Straße nicht ausreichend breit sei. Weil nach Ansicht Schmids die gesamte "Situation dort nicht befriedigend ist, sollten alle etwas dagegen tun."