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Theaterfestival ist kein Selbstläufer

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Theaterfestival ist kein Selbstläufer

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    Isny | stb | Neun Tage kulturelle Veranstaltungen und Workshops liegen hinter Thomas Huber und Anton Drescher vom neunköpfigen Organisationsteam des Theaterfestivals. Ein Rückblick zeigt, dass auch die 'Zitterpartien' im Abendprogramm ein glückliches Ende fanden.

    Sie sehen geschafft aus

    Thomas Huber: Ehrlich? Uns geht‘s gut. Wir haben ein fantastisches Festival hinter uns.

    Was heißt das in Zahlen?

    Anton Drescher: Knapp 3900 Besucher waren in Burkwang im Zelt - etwa so viele wie letztes Jahr. Beide Freitage waren ausverkauft. Die 'Kleine Tierschau' und der Reggae-Abend waren ein voller Erfolg. Nur bei den Kindervorstellungen hatten wir 50 Prozent weniger Besucher.

    Haben Sie das falsche Programm für Kinder angeboten?

    Huber: Wir hatten dieses Jahr drei Veranstaltungen statt nur einer. Davon waren zwei Kasperltheater, die in Bayern unheimlich bekannt sind. Vielleicht hatte sich das noch nicht bis nach Isny herumgesprochen.

    Sie hatten Konkurrenz. Hat sich das auf den Kartenverkauf ausgewirkt?

    Drescher: Wir haben 75 Prozent der Karten selbst verkauft. Der Absatz bei den Vorverkaufsstellen war eher gering. Der Verkauf konzentriert sich stark auf Isny. Huber: Wir werden im nächsten Jahr Wege suchen müssen, wie wir noch mehr Besucher von außerhalb anlocken können. Neben dem Friedrichshafener Kulturufer gibt es in der Zwischenzeit auch viele gute Konzerte und Veranstaltungen auf den Dörfern. Leichter wird es dadurch nicht. Das Theaterfestival ist kein Selbstläufer.

    Was war für Sie die größte Herausforderung dieses Festivals?

    Drescher: Wir hatten noch nie so viele Vorstellungen. Doppelveranstaltungen sind vor allem technische Herausforderungen. Teilweise haben wir am Nachmittag noch alle miteinander heftig geschuftet, damit wir die Bühne entsprechend umbauen konnten.

    Was haben die Künstler über das Isnyer Publikum gesagt?

    Huber: Sie loben regelmäßig die große Offenheit des Publikums für Neues und noch Unbekanntes, und sind begeistert von der Spontanität der Isnyer.

    Gab es Überraschungen?

    Drescher: Beim Raggaeabend waren wir überrascht. Wir hatten mit 500 Besuchern gerechnet. Bevor wir vom 'Get Stoked Festival' in Kißlegg wussten. Mitte der Woche dachten wir, wir gehen baden. Die Hälfte der 700 Karten haben wir erst an der Abendkasse verkauft - da waren wir baff. Huber: Beide Zitterpartien, die Akrobatik am Dienstag und auch das Maskentheater am Mittwoch, sind aufgegangen. Wir hatten immer zwischen 200 und 300 zahlende Gäste im Zelt - das war ebenfalls eine sehr erfreuliche Überraschung für uns.

    Gab‘s auch böse Überraschungen?

    Huber: Bei der Amsterdam Klezmer Band haben wir mehr Besucher erwartet. Am Kartenhäuschen war das ein Flop - dafür war im Zelt eine tolle Stimmung.

    Es gab Beschwerden über das Essen.

    Huber: Wirklich? Die sind zu uns nicht vorgedrungen. Die gastronomische Versorgung auf dem Theaterfestival ist immer eine schwierige Herausforderung. Es gab zwei Zielvorgaben, die erreicht wurden: Wir brauchen punktuell ein großes Angebot und haben eine bestimmte Preisgrenze. Das setzt natürlich gewisse Limits.

    Wie sind die Workshops gelaufen?

    Drescher: Mit 41 Workshops waren wir sehr erfolgreich. Letztes Jahr hatten wir 460 Kursteilnehmer, dieses Jahr 520 - also plus 15 Prozent. Das ist nicht nur eine überlebenswichtige finanzielle Hilfe für uns, das macht auch das Isnyer Theaterfestival aus.

    Was wird beim nächsten Theaterfestival anders sein?

    Drescher: Das Konzept wird sehr positiv aufgenommen, so dass wir keine großen Veränderungen planen. Natürlich wird es im kommenden Jahr wieder andere Schwerpunkte im Abendprogramm geben und bei den Workshops werden wir ebenfalls wieder neue Themen anbieten. Und nächstes Jahr wird es wieder die erste Ferienwoche in Bayern sein, also vom 1. bis zum 9. August.

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