Der Direktor des Kemptener Theaters (TiK), Peter Baumgardt, wird seinen 2010 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Wie einer gemeinsamen Erklärung von ihm und Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer, die gestern veröffentlicht wurde, zu entnehmen ist, konnten sich Baumgardt und die Stadt bei den Planungen für die Zukunft nicht einigen.
Wie mehrfach berichtet, wollte Baumgardt strukturelle Veränderungen im Theater durchsetzen und mehr Vorstellungen pro Saison auf die Bühne bringen. "Das neu gewonnene Profil zu schärfen bei einem größeren Handlungsspielraum und der Möglichkeit, organisatorische, personelle und finanzielle Strukturen zu verändern, war für mich Voraussetzung für eine weitere Tätigkeit in Kempten", erklärt Baumgardt.
In den vergangenen Wochen diskutierten beide Seiten "in guten und konstruktiven Gesprächen" darüber, wie sie betonen. Doch ein Erfolg war Baumgardt und seinen Wünschen nicht beschieden.
Zwar attestiert ihm OB Netzer, ein "zukunftsweisendes kulturelles Konzept" erstellt zu haben. "Doch Peter Baumgardt möchte einfach zuviel." Das von ihm gewünschte "Mehr" an Theater sei nicht zu leisten, erklärt Netzer. Zugleich hoffe er, dass die erreichte Qualität des Theaterangebots erhalten bleibe.
Trotz der Differenzen hat es offenbar keinen Bruch zwischen Netzer und Baumgardt gegeben. Netzer jedenfalls sichert dem Theaterchef auch für die kommende, letzte Spielzeit seine "von vertrauensvoller Zusammenarbeit getragene Unterstützung uneingeschränkt zu".
Baumgardt will im Gegenzug "alles daran setzen", die von ihm geweckte Erwartungshaltung des Theaterpublikums auch in der nächsten Saison zu erfüllen, und das TiK als Bürgertheater etablieren.