Zum siebten Mal in Folge senkt der Abwasserverband Rothach seinen Schuldenstand. Der Zweckverband, in dem Lindenberg, Weiler-Simmerberg, Scheidegg und Oberreute organisiert sind, fährt seine roten Zahlen heuer um rund 221000 auf knapp 9,2 Millionen Euro zurück. "Wir sind auf einem guten Weg", urteilt Verwaltungsleiter Reimar Bartsch.
Im Jahr 2010 stehen wenige große Baumaßnahmen an. Größtes Vorhaben ist der Ortskanal Nadenberg/Falkenweg/Imbergweg in Lindenberg (450000 Euro), der die einzige echte neue Maßnahme sein wird. Geld fließt außerdem in die Erschließung Gewerbegebiet Hauser Wiesen (140000 Euro), das Baugebiet Hitzenbühl in Scheidegg (100000 Euro) und die Systemänderung der Gefälledruckleitung von Oberreute nach Simmerberg (150000 Euro). Insgesamt investiert der Abwasserverband heuer rund 1,67 Millionen Euro - das meiste davon innerhalb der Stadt Lindenberg.
Neben diesen Investitionen verursacht auch der laufende Betrieb einige Kosten. Für Sanierung und Unterhalt des Kanalnetzes in allen vier Kommunen werden 150000 Euro eingeplant. Das ist doppelt so viel wie im Vorjahr. "Wir hatten einen strengen Winter", begründet Technischer Leiter Christoph Schnell.
Auf Wunsch von Bürgermeister Ulrich Pfanner (Scheidegg) soll den Verbandsräten nach Abschluss aller Arbeiten eine Übersicht präsentiert werden, was wo gemacht wurde. Kosten verursachen auch der Unterhalt der 1984 errichteten Kläranlage und die Klärschlammentsorgung (190000 Euro).
Wichtigste Einnahmequelle sind die Benutzergebühren, die dem Verband rund 2,8 Millionen Euro bescheren. Um die geplanten Maßnahmen zu verwirklichen, werden zudem etwas mehr als 186000 Euro dem Sparstrumpf entnommen, der derzeit noch rund 900000 Euro beinhaltet. Wegen der, laut Bartsch, derzeit günstigen Zinsen wird außerdem ein Darlehen in Höhe von 400000 Euro aufgenommen.
Rechnungsprüfung: Einstimmig wurde Walter Schwärzler (Gemeinderat in Oberreute) zum 2. Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses gewählt. Der Posten war bislang nicht besetzt gewesen.