Sonthofen | pm | Aus für die Telefonvermittlung der Bundeswehr in Sonthofen - und alle anderen Vermittlungen der Armee in Südbayern. Am Donnerstag, 25. September, werden sie um 16.30 Uhr außer Dienst gestellt. Die Arbeit übernehmen zwei "Callcenter" in München und Ulm. Für Soldaten, Zivilbeschäftigte und Anrufer von außen ist damit die Zeit der eigenen Vermittlung, die über den Standort bestens Bescheid wusste, vorbei.
50 Jahre örtlicher Vermittlungsdienst Bundeswehr gehen zu Ende. In der Regel hatte bisher jede Kaserne bzw. jeder Standort seine Vermittlung eine Vermittlung - in Sonthofen ist es die "Standort-Fernmeldevermittlung". Im Zuge der Privatisierung des IT-Wesens übernimmt nun ein Konsortium von Siemens und IBM unter Beteiligung des Bundes die Modernisierung der gesamten Informationstechnologie und Kommunikationsarchitektur. Bisher hatten das die Bundeswehr und ihre Fernmeldedienststellen selbstständig durchgeführt.
Laut Pressemitteilung wird ein Teil des Personals in den Callcentern übernommen oder kommt in anderen Bereichen der Bundeswehr unter. Dazu wurden auch Härtefall- und Altersteilzeitregelungen abgeschlossen.
Damit habe man für die Vielzahl der 120 Zivilbeschäftigten in Südbayern soziale Härten größtenteils vermieden, meinen Oberstleutnant Gerd Hübsch, Leiter des Fernmeldesektors 603/604, und Personalratsvorsitzender Gotthard Hollrieder. In Sonthofen sind von der Änderung sieben Mitarbeiter betroffen. Davon nehmen zwei die Altersteilzeit wahr, zwei sind bereits in Sonthofen untergebracht. Für drei sind in Kempten oder Sonthofen noch neue Tätigkeiten gesucht. Wobei das Personalkarussell nach Abzug der Feldjäger- und Stabsdienstschule neuen Schwung erhält.
Bis Mitte nächsten Jahres sollen alle der etwa 300 Bundeswehr-Vermittlungen geschlossen und aufgelöst sein. Ihre Aufgaben übernehmen zehn 10 Callcenter.
