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Teilhauptschulen stehen vor dem Aus

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Teilhauptschulen stehen vor dem Aus

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    Kaufbeuren/Westendorf(mab). - Der Landtag hat es beschlossen, die Umsetzung wird rasch eingefordert: Die Teilhauptschulen 1 (also Hauptschulen, die nur über die fünfte und sechste Klasse verfügen), sollen aufgelöst und in die bestehenden Vollhauptschulen eingliedert werden. Betroffen sind davon die Schraderschule, die Beethovenschule und die Volksschule Oberbeuren in Kaufbeuren sowie die Grund- und Teilhauptschule in Stöttwang/Westendorf. Das bedeutet: Viele Fünft- und Sechstklässler müssen bald möglicherweise in eine andere Schule fahren. Demnächst sollen Gespräche mit Bürgermeistern, Schulleitern und auch Elternbeiräten stattfinden. Noch aus Zeiten der vierstufigen Realschule stammen die Teilhauptschulen 1, die nur die fünfte und sechste Klasse anbieten. Ab der siebten Klasse konnten Schüler dann in die Teilhauptschule 2, wie zum Beispiel die Kaufbeurer Jörg-Lederer, oder aber die Realschule, die ebenso erst ab der siebten Klasse begann, besuchen. Doch der Freistaat hat mittlerweile auch in unserer Region alle Realschulen sechsstufig, also ab der fünften Klasse, angelegt. Nun sollen laut Landtagsbeschluss die Hauptschulen durchgängig von der fünften bis zur neunten oder zehnten Klasse (bei einem M-Zug) laufen. Dabei waren aber erst vor wenigen Jahren die Beethovenschule mit 3,15 Millionen Euro, die Volksschule Oberbeuren mit 2,8 Millionen Euro und die Schulen in Stöttwang und Westendorf mit insgesamt 4,4 Millionen Euro, also mit vielen Steuergeldern, saniert und erweitert worden, auch um die Teilhauptschulen zu stärken. 'Das kann ich nicht nachvollziehen', kritisiert Westendorfs Bürgermeister Erich Negele die Vorgabe. 'Erst gibt man einen Haufen Geld aus und dann ist es für die Katz.' Und in der Germaringer Vollhauptschule, die die Fünft- und Sechstklässler aus Westendorf und Stöttwang aufnehmen müsste, ist laut Negele natürlich kein Platz.

    'Kostenneutral' Auch in Kaufbeuren weiß Kurt Haußmann, zuständiger Amtsleiter, nicht, woher der Platz für die Schüler aus drei Teilhauptschulen, die dann möglicherweise in die für diesen Zweck viel zu kleine Jörg-Lederer-Schule gehen müssten, kommen soll. Die Vorgabe des Freistaates lautet nämlich auch: 'Kostenneutral' muss die Sache über die Bühne gehen. Laut Dr. Gert Peter Strunk, in dessen Referat das Schulwesen bei der Stadt fällt, sind deshalb 'konsensuale Gespräche' vorgesehen. Will sagen, man spricht erst mit Lehrer-, Eltern- und auch Kirchenvertretern (die haben auch ein Wort mitzureden) über mögliche Änderungen von Einzugsgebieten der Schüler. Davor müssten aber noch die Schülerströme erfasst und bewertet werden. Auch im Landkreis sind entsprechende Gespräche Anfang Februar geplant. 'Am besten wäre es, wenn man die Teilhauptschulen nur rein organisatorisch in die Vollhauptschulen eingliedert - aber die Fünft- und Sechstklässler da in die Schule gehen lässt, wo sie bislang hingehen', schlägt Bürgermeister Negele lakonisch als einen Lösungsansatz vor.

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