Die deutsche Handball-Nationalmannschaft startet am heutigen Samstag um 17.30 Uhr mit der Partie gegen Russland in die Weltmeisterschaft in Kroatien. "Das ist ein unbequemer Gegner", weiß der Coach des TSV Sonthofen Thomas Jögel, der das russische Team für "unberechenbar" hält. Simon Weigl, Keeper des TV Immenstadt, rechnet daher ebenso wie der Kapitän des TSV Sonthofen, Vin Heger, und sein Mannschaftskollege Thomas Ostenrieder mit einer hart umkämpften Partie. "Es wird sicherlich ein sehr enges Spiel", meint Weigl, glaubt aber dennoch an einen knappen Sieg der Brand-Truppe. Darauf hofft auch Vin Heger und bekräftigt, dass das Auftaktmatch in einem Turnier immer richtungweisend sei. Ein Auftaktsieg würde der jungen deutschen Mannschaft nicht nur mehr Sicherheit sondern auch einen zusätzlichen Motivationsschub geben, denkt Thomas Jögel. Nach dem Ausscheiden von Leistungsträgern wie Markus Baur und Christian Schwarzer sehen die Oberallgäuer Handballer den Auftritten des amtierenden Titelverteidigers mit etwas gedämpften Erwartungen entgegen.
"Unserem Team fehlt die Routine", sagt Thomas Jögel und rechnet daher damit, dass die Truppe von Heiner Brand nur unter die ersten sechs kommt. Christian Becker, Co-Trainer des TV Immenstadt, sieht die Weltmeisterschaft als "Übergangsphase", in der die jungen Spieler international wachsen müssen, traut dem deutschen Team aber durchaus den Einzug ins Halbfinale zu. Simon Weigl erwartet nicht so viel und sieht den DHB ebenso wie Thomas Ostenrieder nur unter den ersten acht. "Für die Weltspitze reicht es noch nicht", sagt er. Matthias Salger (TV Immenstadt) und Vin Heger sehen die Situation deutlich optimistischer. "Unsere erste Reihe ist gut besetzt und fähig alle zu schlagen", bekräftigt Salger und Vin Heger weist darauf hin, dass die besten Einzelspieler oft nicht das beste Team sind.
Nach Ansicht des Sonthofer Kapitäns spielt der Teamgeist bei einem Turnier eine große Rolle und in diesem Punkt sieht er die Brand-Truppe sogar so gut, dass er sie als Geheimtipp für den WM-Titel auf der Rechnung hat. Die Favoritenrolle sehen aber alle bei Frankreich, die mit ihren starken Einzelspielern schon über Jahre hinweg groß auftrumpfen, und bei Kroatien. "Mit ihren frenetischen Fans im Rücken haben die Kroaten einen deutlichen Heimvorteil", sagt Christian Becker.