Bregenz/Lustenau (az). - Ein landwirtschaftlicher Betrieb in Lustenau (Vorarlberg) ist wegen des Verdachts auf Rinder-Tbc von österreichischen Behörden gesperrt worden. Ein erster Test bei einem zweijährigen Tier war positiv verlaufen, ein endgültiges Ergebnis wird heute erwartet. Kritik richtet sich derweil gegen den Vorarlberger Landesveterinär Schmid. Er soll Informationen zurückgehalten haben. Würde sich der Tbc-Verdacht von Lustenau bestätigen, wäre dies innerhalb weniger Wochen bereits der dritte Fall von Rinder-Tbc in Vorarlberg: Tiere von Höfen in Reuthe und Laterns hatten sich mit Tuberkulose angesteckt (wir berichteten). Nachdem ein erster Test bei einem zweijährigen Tier von einem Lustenauer Hof positiv verlaufen war, sperrten die Behörden den Betrieb für Vieh- und Milchverkehr. 'Der Hof bleibt gesperrt bis Klarheit herrscht.
Das sind wir den Konsumenten schuldig', sagte der Vorarlberger Agrar-Landesrat Erich Schwärzler. Ein endgültiges Ergebnis wird heute erwartet. Kritik richtet sich derweil gegen den Vorarlberger Landesveterinär Erik Schmid. Er soll zwar von dem Tbc-Verdacht gewusst, aber dennoch geschwiegen haben. An die Öffentlichkeit gelangte der Fall über eine Tageszeitung. Erst dann bestätigte der Veterinär die Angaben. Agrar-Landesrat Schwärzler zeigte sich verärgert: 'Hier ist der Informationsfluss zu hinterfragen.' Im Reuthener Tbc-Fall hat das österreichische Ministerium für Konsumentenschutz entschieden, dass Butter und Käse (insgesamt zwölf Tonnen) aus der Milch der infizierten Tiere verbrannt werden. Zwar seien in der Milch der Tiere keine Krankheitserreger gefunden worden, aber man wolle für die Verbraucher jedes 'Restrisiko' ausschließen.