Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Szenen wie in einem amerikanischen Krimi

Allgäu

Szenen wie in einem amerikanischen Krimi

    • |
    • |

    Biessenhofener in USA bei Verfolgungsjagden der Polizei dabei. Von Florian Bischof Biessenhofen Mit Blaulicht und Sirene durch die Innenstadt rasen, hautnah dabei sein, als bei einem Drogendeal die 'schweren Jungs' geschnappt werden und einer Anti-Terror-Einheit beim Schießtraining über die Schulter schauen. Was sich anhört wie der Vorspann zu einer US-amerikanischen Krimi-Serie wurde für den 21-jährigen Markus Trinkwalder Wirklichkeit. Der Biessenhofener war im Rahmen eines Auslandspraktikums für eine Woche bei den 'Cops' in Amerika.

    Markus Trinkwalder besucht während seiner Beamtenausbildung die Bayerische Beamtenfachhochschule in Hof. Dort meldete er sich für ein freiwilliges Auslandspraktikum in Amerika an. Er wurde angenommen und so führte ihn sein Flug über den 'großen Teich' in die Vereinigten Staaten. 30 Kilometer nördlich von Salt Lake City liegt Ogden (Bundesstaat Utah), 'eine Stadt in der Größenordnung von Kempten' und Ziel der Reise.

    Die ersten beiden Wochen war der zukünftige Verwaltungsbeamte in der Stadtverwaltung tätig, ehe er der Polizei von Ogden zugeteilt wurde. Sein erster Eindruck: 'Die Amerikaner sind in der Verwaltung nicht so bürokratisch und improvisieren mehr.'

    Blauen Fleck bekommen

    Zufällig fand genau zu der Zeit seines Aufenthalts das jährliche Training einer Anti-Terror-Einheit statt. Als Praktikant war Markus mit dabei auf dem Schießplatz und erhielt wie selbstverständlich den Zugang zu allen möglichen Waffen. 'Wir durften da ohne richtige Einweisung ran', wundert sich der Biessenhofener im Nachhinein. Aus Neugierde hat er mit einer Schrotflinte geschossen: 'Von dem Rückstoß hatte ich eine Woche lang einen blauen Fleck'.

    Die lockere Mentalität der Amerikaner sieht er in diesem Zusammenhang allerdings eher kritisch. Seiner Meinung nach sind 'Schüler-Massaker wie in Littleton programmiert', weil die meisten Amerikaner eine 'viel zu unvorsichtige und leichtsinnige Einstellung zu Schusswaffen' hätten.

    In den darauffolgenden Tagen war der 21-Jährige bei einer zivilen Anti-Drogen-Einheit dabei und erlebte nach eigener Aussage 'Szenen wie in einer US-Krimi-Serie'. Den Auftakt bildete die Geldübergabe bei einem Drogengeschäft: Als die maskierten Polizisten die Drogendealer festnehmen wollen, flüchten zwei und werden erst nach einer kurzen Verfolgungsjagd überwältigt. Die Beamten beschlagnahmen über ein Kilo Marihuana, einige Waffen und eine kleinere Menge Kokain.

    Trinkwalder beobachtet von einem Zivilauto aus die dramatischen Bilder aus 100 Meter Entfernung. 'Die Aktion war schon cool, aber zwischendurch war es fast ein bisschen gefährlich', meint Markus verlegen lächelnd.

    Heimische Küche vermisst

    Im Laufe der Woche erlebt er noch eine Hausdurchsuchung mit, fährt mit einem Polizisten nachts Streifendienst und verfolgt Temposünder. Für immer in Erinnerung bleiben wird ihm die Verfolgung eines Verdächtigen in der Innenstadt von Ogden. Ein Afroamerikaner flüchtete zu Fuß und der Streifenwagen, in dem er saß, nahm die Verfolgung auf. Mit Blaulicht und Sirene ging es durch enge Seitenstraßen, ehe der Flüchtende von den Beamten mit gezogener Waffe gestellt wurde.

    Nach dem turbulenten Praktikum machte der Biessenhofener erst mal drei Wochen Urlaub im Westen der USA. Seine Reiseroute führte ihn über San Francisco, Los Angeles und Las Vegas unter anderem in den Grand Canyon. Heil zu Hause angekommen freute er sich am meisten auf das heimische Essen: 'In den USA hat alles wie bei Mc Donald\'s geschmeckt'.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden