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Sunmachine hat noch ein Problem

Kaufbeuren / Kempten

Sunmachine hat noch ein Problem

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    Sunmachine hat noch ein Problem
    Sunmachine hat noch ein Problem Foto: Laurin Schmid

    Das zahlungsunfähige Unternehmen Sunmachine kommt nicht zur Ruhe. Mitten im laufenden, vorläufigen Insolvenzverfahren muss der Entwickler von Miniblockheizkraftwerken nun auch den Fund von gesundheitsschädlichem Kaliumchromat im Brennraum eines seiner Produkte aufarbeiten. "Wir nehmen das Gefährdungspotenzial sehr ernst", so Geschäftsführer Christoph Ostermann gegenüber unserer Zeitung. Ob Mitarbeiter oder die Umwelt zu Schaden gekommen sind, sollen umfangreiche medizinische und technische Untersuchungen zeigen. Etwa 150 Menschen zählen zum Kreis der möglicherweise Betroffenen, darunter zahlreiche bereits entlassene Mitarbeiter. Sunmachine produzierte bis vor Kurzem in Kaufbeuren und hat seinen Stammsitz mittlerweile in Kempten.

    Ostermann betont, dass der giftige Stoff lediglich im Brennraum derjenigen Miniblockheizkraftwerke von Sunmachine nachgewiesen wurde, die mit Holzpellets betrieben werden. Andere Produkte seien nicht betroffen. Das Unternehmen befasst sich mit mehreren noch nicht marktreifen Varianten einer stromerzeugenden Heizung auf der Grundlage eines selbst entwickelten Stirlingmotors.

    Der Stirlingmotor als technologischer Kern sei von dem Kaliumchromat-Problem nicht betroffen, so Ostermann. Deshalb zeigt sich das Unternehmen trotz aller Schwierigkeiten optimistisch, einen Investor zu finden. "Alle Maßnahmen zur zukünftigen Vermeidung von Kaliumchromat sowie zum sachgerechten, risikolosen Umgang sind möglich", so Ostermann.

    Die Suche nach einem neuen Geldgeber für das insolvente Unternehmen geht nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters Peter M. Hoffmann indes vielversprechend voran. Bislang zeigten rund 30 Firmen aus dem In- und Ausland Interesse an der Technologie des Unternehmens. Verbindliche Angebote mit einem Konzept zur Weiterführung sollen bis zum 21. Juni vorgelegt werden. "Die Chancen stehen gut, die Produktentwicklung bis hin zur endgültigen Marktreife weiterzuführen", so Hoffmann.

    Wie berichtet, hatte kürzlich der Schweizer Hauptinvestor von Sunmachine den Geldhahn zugedreht und das Unternehmen damit in die vorläufige Insolvenz gezwungen.

    Vorausgegangen waren technische Rückschläge und nicht haltbare Prognosen der ehemaligen Geschäftsleitung zur Entwicklungsdauer, Marktreife und zum Finanzierungsbedarf der Sunmachine-Produkte.

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