Beckstetten(as). - Dr. Konrad Lachenmayer, bis vor kurzem Präsident der katholischen Entwicklungshilfe-Organisation 'Missio', referierte in Beckstetten über das Hilfswerk sowie über die Situation in Afrika, insbesondere im Sudan. Lachenmayer hatte auf Einladung des Pfarrgemeinderates und dessen stellvertretender Vorsitzenden Wally Frank zunächst den Abendgottesdienst in der Pfarrkirche zelebriert. Bei seinem Vortrag im Gasthaus 'Adler' ging er zunächst auf die Tätigkeit von 'Missio' ein. Das Hilfswerk sei auf der ganzen Welt in der Entwicklungshilfe tätig. Eines der Einsatzgebiete ist der Sudan. Der Bürgerkrieg in dem ostafrikanischen Land schwele bereits seit 33 Jahren. Durch die Massaker in der Provinz Darfur sei die Auseinandersetzung wieder ins Licht der internationalen Öffentlichkeit gerückt. Schätzungsweise 50000 Tote habe der Krieg bisher gefordert, 1,4 Millionen Menschen mussten ihre Heimat verlassen. Arabische Milizen, die von der Regierung unterstützt würden, gingen brutal gegen die schwarze Bevölkerung vor, so der ehemalige 'Missio'-Präsident. Die Vereinten Nationen und viele Hilfswerke kümmerten sich so gut es geht um die Flüchtlinge. Politische oder wirtschaftliche Folgen habe die Regierung für die Tötungen, Vertreibungen und Folterungen noch nicht zu spüren bekommen, da der Weltsicherheitsrat sich nicht zur Verhängung von Sanktionen habe durchringen können.
Bisher kein Ergebnis Auch die Friedensverhandlungen zwischen der Regierung und den Rebellen im Süden brachten bisher kein Ergebnis. Reibereien zwischen der arabischen Bevölkerung im Norden und den Schwarzafrikanern im Süden gebe es zwar schon lange. Durch Ölfunde habe sich die Auseinandersetzung aber noch verschärft. Die katholische Kirche und ihre Einrichtungen im Land seien ebenfalls in den vergangenen Jahren den Schikanen der Regierung ausgesetzt gewesen.
Massiver Druck Dies habe sich erst durch massiven diplomatischen Druck geändert. Dennoch werde die Islamisierung der Einwohner weiter mit Gewalt durchgesetzt und zahlreiche Christen seien wegen ihres Glaubens getötet worden, berichtete Lachenmayer. Umso wichtiger sei es, die katholische Kirche und ihre Hilfseinrichtungen im Sudan zu unterstützen. Karl Unsin, der Vorsitzende des Arbeitskreises Mission im Pfarrgemeinderat, bedankte sich am Ende des Vortrags mit einem kleinen Präsent beim Referenten.