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Studierende kritisieren Präsenzprüfungen an der Hochschule Kempten

Wegen Corona

Studierende kritisieren Präsenzprüfungen an der Hochschule Kempten

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    An der Hochschule Kempten finden ab 18. Januar 2020 Präsenzprüfungen statt. Angesichts der Corona-Pandemie hatten Studierende allerdings Online-Prüfungen gefordert. (Archivbild)
    An der Hochschule Kempten finden ab 18. Januar 2020 Präsenzprüfungen statt. Angesichts der Corona-Pandemie hatten Studierende allerdings Online-Prüfungen gefordert. (Archivbild) Foto: Victor Graf

    Studierende der Hochschule Kempten haben die geplanten Präsenzprüfungen an der Hochschule Kempten kritisiert und eine Online-Petition gestartet. Ihre Kritik: Vor-Ort-Prüfungen stellen während der aktuellen Corona-Lage ein zu hohes Risiko dar. Stattdessen fordern Sie, dass die Prüfungen im Wintersemester 2020/21 ausschließlich online geschrieben werden. Bis zum Ende der Online-Petition unterzeichneten knapp 1.000 Unterstützer diese Aufforderung. Verständnis für das Anliegen der Studierenden zeigt auch der Präsident der Hochschule Kempten, Prof. Dr. Wolfgang Hauke. "Wir haben uns natürlich mit dem Thema Online-Prüfungen beschäftigt", so Hauke auf Nachfrage von all-in.de. Allerdings sei man zu dem Schluss gekommen, dass sich Online-Prüfungen in vielen Fällen derzeit nur sehr schlecht umsetzen lassen. Deswegen habe man sich für die Durchführung von Präsenzprüfungen entschieden. Tatsächlich lässt das die derzeit geltende Infektionsschutzverordnung Prüfungen mit Anwesenheit der Studierenden auch ausdrücklich zu. 

    Umfassendes Hygienekonzept

    Angesichts der augenblicklichen Infektionszahlen setzt die Hochschule aber auf ein umfassendes Hygienekonzept während der Prüfungen. Laut Hauke sei dies auch deutlich umfangreicher, als gefordert. Das Konzept sieht u.a. folgende Maßnahmen vor:

    • Der Abstand zwischen den Prüfungsteilnehmern beträgt mehr als die geforderten 1,5 Meter.
    • Alle Teilnehmer werden einzeln zu ihren Plätzen gehen.
    • Die Prüfungsräume werden desinfiziert. Zusätzlich erhalten alle Prüflinge einen Schutzhandschuh und  ein Desinfektionstuch zur zusätzlichen Reinigung des Prüfungsplatzes.
    • Nach 45 Minuten der Prüfungszeit wird der Raum für fünf Minuten gelüftet. Diese Zeit wird auf die Prüfungsdauer angerechnet. Während der Lüftungszeiten kann weitergearbeitet werden.
    • Auf dem gesamten Campus werden die Abstands- und Hygieneregeln kontrolliert und Verstöße sanktioniert.
    • Die Mindestdauer zwischen zwei Prüfungen beträgt 1,5 Stunden. 

    Aufgrund des Konzeptes stehen dann max. 48 Prüfungsplätze im Audimax zur Verfügung - der Raum bietet sonst üblicherweise rund 320 Sitzplätze. In der Mensa können höchstens 80 Studierende ihre Prüfungen ablegen.

    Präsenzprüfungen auch an vielen anderen bayerischen Hochschulen 

    Laut Hochschulpräsident Hauke finden in diesem Wintersemester auch an den meisten anderen bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften Präsenzprüfungen statt. Einzige Ausnahme sei hier die Hochschule München. Dass dort diesmal nicht in Präsenz geprüft werde, hänge aber mit der hohen Zahl an Studierenden und dem damit verbundenen Mangel an geeigneten Räumlichkeiten zusammen. An anderen Hochschulen in Bayern seien eigens Zelte oder separate Hallen für die Prüfungen angemietet worden, so Hauke weiter.  Auch im benachbarten Baden-Württemberg ist der Prüfungsablauf aktuell noch nicht überall geklärt. Laut der Hochschule Konstanz werde man sich bei der Senatssitzung am kommenden Dienstag mit dem Thema einer möglichen Online-Prüfung beschäftigen.

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