Gemeinderat Energieunternehmen stellen dem Markt Weitnau ihre Konzepte vor">

Artikel: Stromkosten sollen reduziert werden

2. Oktober 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Gemeinderat Energieunternehmen stellen dem Markt Weitnau ihre Konzepte vor

Weitnaul häu l Insgesamt 488 Straßenlaternen sorgen in Weitnau für beleuchtete Straßen - aber auch für jährliche Stromkosten von rund 20000 Euro. Schon seit längerem steht dieser Kostenfaktor deshalb in der Gemeinde auf dem Prüfstand: Bereits im November hatte sich der Weitnauer Gemeinderat dafür ausgesprochen, bei der Einsparung von Stromkosten auf ein Modell des Allgäuer Überlandwerks (AÜW) zu setzen. Der Beschluss wurde allerdings nicht vollzogen, das Thema deshalb erneut im Gemeinderat beraten. Dazu stellten drei Firmen ihre Konzepte für eine Reduzierung der Stromkosten vor.

Das AÜW setzt darauf, die bisherigen Quecksilberdampflampen gegen sparsame Natriumhochdrucklampen (NAV-Lampen) auszutauschen und Trafos einzusetzen, mit denen der Stromfluss um bis zu 25 Prozent reduziert werden könne. Damit soll eine Stromersparnis von bis zu 40 Prozent erreicht werden. Die Gesamtkosten einer solchen Umstellung sind mit rund 36000 Euro kalkuliert und müssten nicht von der Gemeinde gestemmt werden. Das AÜW bietet für die Finanzierung ein sogenanntes Kommunal-Contracting an, bei dem die Investitions- und Wartungskosten mit den folgenden Stromeinsparungen verrechnet werden. Nach neun Jahren würde sich das Einsparpotenzial von jährlich rund 5000 Euro im Gemeindehaushalt niederschlagen.

Die Firma ESC aus Bad Mergentheim verspricht ein Einsparpotenzial von 50 Prozent der bisherigen Stromkosten. Das soll durch den Einsatz von elektronischen Vorschaltgeräten in Verbindung mit einem Austausch der Leuchtmittel erreicht werden. Wahlweise stehen dafür NAV-Lampen (gelbes Licht) oder HID-Lampen (weißes Licht) zur Verfügung. Auch die Firma ESC bietet ein Kommunal-Contracting an, das nach acht bis neun Jahren die Kosten verringert.

Der Easy-ict- Vertreter ist der Meinung, dass die Zukunft der Straßenbeleuchtung den LED-Lampen gehöre. Er nannte ein Stromsparpotenzial von 60 bis 80 Prozent bei Einsatz der neuen Technologie. Die hohen Umrüstungskosten von 50000 Euro sollen sich damit bereits nach rund vier Jahren bezahlt machen. Bislang fehlt es allerdings an Referenzen.

LED-Straßenlampen sind derzeit lediglich in Pilotprojekten im Einsatz, sollen allerdings gemäß einer Studie der TU Darmstadt spätestens ab 2012 die energetisch, licht- und umwelttechnisch sinnvollste Lösung für Straßenbeleuchtungen darstellen.

Fazit: In wenigen Jahren können durch den Einsatz neuer Technologie möglicherweise bis zu 80 Prozent der bisherigen Stromkosten eingespart werden. Diese Möglichkeit will sich Weitnau nicht durch eine übereilte Entscheidung zugunsten eines Kommunal-Contractings mit langer Bindungsfrist nehmen lassen, meinte Bürgermeister Alexander Streicher. Die Gemeinde werde sich zunächst im Detail über den Entwicklungsstand der neuen Technologien informieren.