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Streusplitt gilt nicht als Bauschutt

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Streusplitt gilt nicht als Bauschutt

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    Marktoberdorf/Ostallgäu (atr). - Unmengen von kleinen Steinchen machen den Bürgern derzeit das Leben schwer. Auf der Leuterschacher Bürgerversammlung kam jüngst das Problem der richtigen Entsorgung von Streusplitt auf. Denn aufgrund des langen Winters und der damit einhergehenden Glatteisgefahr wurde auf den Straßen im Ostallgäu - innerorts wie außerorts - kräftig mit Splitt gestreut. Nachdem der Schnee weggetaut war, wurde deutlich, dass der Winter 'noch ein Nachspiel' hat. Für viele Menschen stellt sich die Frage: Wohin mit dem Streusplitt?Der Marktoberdorfer Bürgermeister Werner Himmer, der in Leuterschach ankündigte, sich des Themas anzunehmen, hat in Absprache mit dem Landratsamt Ostallgäu geklärt, dass für kleine Mengen ein Entsorgung beispielsweise auf Feldwegen möglich ist. Des weiteren rät er den 'splittgeschädigten' Bürgern, wie auch Susanne Kettemer vom Landratsamt, kleine Mengen des Streuguts - sei es von Privatgrund oder von öffentlichen Straßen - über die Restmülltonne zu entsorgen. 'Bei der Menge an Splitt, die sich auf einem normalen Hof befindet, ist das kein Problem', so Kettemer. Zudem bestehe die Möglichkeit, Straßenkehricht als Restmüll bei den zentralen Wertstoffhöfen abzugeben, wenn die Mülltonne nicht zu sehr belastet werden soll. Wie die übliche Restmüllentsorgung sei dies kostenpflichtig, so Kettemer. Die Preise liegen bei zehn Euro für 200 Liter, kleinere Mengen werde anteilig berechnet. Und Kettemer fügt hinzu: 'Splitt und Straßenkehricht gilt nicht als Bauschutt und darf daher nicht wie dieser entsorgt werden. 'Was die Kreisstraßen angeht, falle laut Kettemer ohnehin nicht viel Splitt an, denn diese würden normalerweise gesalzen. Lediglich in manchen Ortschaften würde Streusplitt verwendet werden. Je nach Witterungslage werde laut Kettemer in den nächsten Tagen damit begonnen, die Kreisstraßen vom Splitt zu befreien. Auf den Straßen, für die die Gemeinde Obergünzburg verantwortlich ist, fährt seit kurzem eine Kehrmaschine, wie Bernard Mair vom Bauamt Obergünzburg erklärt. Die Bürger hätten dabei die Möglichkeit, den Splitt von ihren Anwesen auf die Straße zu kehren, damit die Maschine die Steinchen mit entsorgen könne. Dabei sollte aber der Zeitplan beachtet werden - nur dort, wo die Kehrmaschine noch nicht da war, darf man den eigenen Kehricht auf die Straße schütten.

    Abgabe am Bauhof Ansonsten gibt es für die Obergünzburger die Möglichkeit, den Streusplitt am kommunalen Bauhof zu entsorgen. 'Da steht ein Container, direkt neben dem Salzsilo, wo man den Splitt abgeben kann', so Mair. Dieser Service ist für den Bürger kostenlos, der Container wird zudem nach Angaben Mairs regelmäßig geleert. Der Bauamtsleiter rät überdies davon ab, das Streugut in die Mülltonne zu werfen: 'Da drin hat der Splitt nichts zu suchen, denn der Inhalt wird ja verbrannt, da sind die Steinchen nicht so gut.'Thomas Steinheber von der Firma Hubert Schmid in Marktoberdorf hebt einen Vorteil der Entsorgung über die Bauhöfe hervor: 'Das ist von der Logistik her einfacher.' Man kann in seiner Firma zwar Straßenkehricht abgeben, doch werde diese Möglichkeit nur von Großunternehmen und den Kommunen, wie beispielsweise von der Stadt Marktoberdorf und deren Straßenkehrdienst, genutzt. Für die Mengen, die bei einer Privatperson anfallen, lohne sich die Anfahrt nicht. Der Preis für das Waschen des Kehrichts - dadurch werden die Bestandteile Splitt, Sand und Feinanteile getrennt - berechnet sich nach dem Gewicht und liegt bei circa 35 Euro pro Tonne.

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