Kaufbeuren | rm | Bereits 23 Mal veranstaltete ein gemeinnütziger Verein in Kaufbeuren einen Christkindlmarkt. Aus dem Erlös wurden jährlich Tausende Euro an Bedürftige gespendet. Heuer wird es den Markt an gewohnter Stelle nicht mehr geben. Nach einem Streit mit der Stadt sagte der Verein die Veranstaltung ab. Nun will die Stadt selbst einen Markt auf die Beine stellen.
Die Auseinandersetzungen begannen bereits vor zwei Jahren. Damals ging die Stadt auf den Verein zu, um den Kaufbeurer Christkindlmarkt attraktiver zu gestalten und die Öffnungszeiten zu verlängern. Der Verein sah sich nicht in der Lage, dies mit seinen ehrenamtlichen Helfern zu stemmen.
Als zweiter Veranstalter trat deshalb nach zehn Markttagen der Verkehrsverein auf. Er hatte rein kommerzielle Fieranten verpflichtet, die nach Ende des Christkindlmarktes am 3. Advent in dessen Buden einzogen und eine weitere Woche Vorweihnachtsstimmung in Kaufbeuren verbreiteten. Der zweite Teil hieß Weihnachtsmarkt. Denn schon damals konnten sich die Verhandlungspartner nicht auf einen Namen einigen. Der Christkindlmarkt fürchtete von Anfang an um seine Identität. Das Konstrukt funktionierte dennoch immerhin zweimal.
Heuer eskalierte der Streit im Vorfeld. Die Stadt pochte auf eine gemeinsame Werbung für beide Märkte, um sie in der Öffentlichkeit besser publik machen zu können. Der Christkindlmarktverein mochte sich damit nicht anfreunden. "Wir machen den Markt nicht für die Stadt, sondern für die Bedürftigen", erklärte Vorsitzende Manuela Mengelkoch und sagte den Markt nach einem einstimmigen Vorstandsbeschluss ab.