Misstände aufdecken und darüber berichten. Das gehört zu den Aufgaben der Presse. Vermutlich aus diesem Grund wandten sich 'einige Bürger aus Dietmannsried' schriftlich und anonym an die AZ.
Der Misstand, den sie ausgemacht haben:. Die Dietmannsrieder setzten eine Petition an den Besitzer des betreffenden Gebäudes auf und fragen, wie lukrativ eine Vermietung an den Landkreis zur Unterbringung der Asylbewerber wohl sein mag. Denn normalerweise würden Flüchtlinge ja am Rande einer Gemeinde angesiedelt. 'Sind wir künftig privaten Anlegern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert? Sind Ghettos dann bald auch auf dem Dorf Realität?', heißt es in dem Schreiben abschließend mit dem Vermerk, man könne zu dem Thema doch mal recherchieren.
Der wahre Missstand liegt in der völlig überzogenen Reaktion der Anlieger. Woher kommen diese Angst und dieser Hass? Welche gefährliche Denke ringt Menschen dazu, andere schon im Vorfeld abzustempeln, zu verurteilen, sie gedanklich in ein Ghetto zu sperren? Pfui Teufel, kann man da nur sagen. Und hoffen, dass die Mehrheit der Dietmannsrieder anders denkt und den Flüchtlingen auf anständige Art und Weise begegnet: ohne Vorurteile, dafür mit Respekt und Menschlichkeit.
Lesen Sie auch den in Dietmannsried zur geplanten Unterbringung von Asylbewerbern.