Seit Montag wird bei der Post im Allgäu gestreikt. Viele Postmitarbeiter legten am Montag ihre Arbeit nieder in den Zustellungsstützpunkten Immenstadt, Marktoberdorf, Kraftisried, Memmingen und Oberstaufen, berichtet Werner Röll, Bezirksgeschäftsführer von Verdi im Allgäu, auf Anfrage von all-in.de. Die Gewerkschaft hatte am Sonntag bundesweite Warnstreiks bei der Post angekündigt. Heute (Dienstag) gehen die Warnstreiks im Allgäu weiter. Nun legen auch Postmitarbeiter in Kempten und Hawangen ihre Arbeit nieder
Weitere Zustellungsstützpunkte sind von Streiks betroffen
Betroffen sind folgende Zustellungsstützpunkte:
- Immenstadt (2.Tag)
- Marktoberdorf (2.Tag)
- Kraftisried (2.Tag)
- Oberstaufen (2.Tag)
- Memmingen (2.Tag)
- Kempten
- Hawangen
Für die Allgäuer, die im Umkreis diese Zustellungsstützpunkte wohnen, bedeutet das: Viele bekommen am Montag und Dienstag keine Briefe oder Pakete. "Da bleibt fast die komplette Post liegen", bestätigt Röll. "Das sind viele tausend Pakete und Briefe."
Beteiligung im Allgäu ist erfahrungsgemäß hoch
Bei den Verdi-Streiks der vergangenen Jahre lag die Beteiligung im Allgäu bei etwa 90 Prozent, weiß Röll aus Erfahrung. Er ging deshalb von 80 bis 100 Postmitarbeitern aus, die am Montag ihre Arbeit niederlegten. Bayernweit forderte Verdi insgesamt 53 Betriebe zum Warnstreik auf. "Je nach Ergebnis der anstehenden 3. Verhandlungsrunde am 08.02./09.02.2023 werden die weiteren Schritte geplant", heißt es seitens Verdi. Die Post hatte angekündigt, dann ein Angebot vorlegen zu wollen.
Verdi fordert 15 Prozent mehr Gehalt
Die Gewerkschaft verlangt für die bundesweit rund 160.000 Tarifbeschäftigten 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Der Post-Vorstand lehnte die Forderung als unrealistisch ab. Deshalb kündigte Verdi am Sonntag in Berlin an, dass Warnstreiks in ausgewählten Betrieben in den Brief- und Paketzentren sowie in der Zustellung geplant seien. Am Montag waren Protestkundgebungen in Berlin, Rostock und München angesetzt, am Dienstag in Dortmund, Hamburg, Saarbrücken, Polch (Rheinland-Pfalz), Nürnberg, Frankfurt/Main und Stuttgart.
Klares Signal an Arbeitgeber
"Das ist erneut ein glasklares Signal an die Arbeitgeber: Die Beschäftigten sind bereit, für ihre Forderung zu kämpfen und erwarten jetzt eine Verhandlungsrunde, die mit einer kräftigen Gehaltserhöhung endet", erklärte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis.