Waltenhofen (sir). - In Rieggis wird die nächsten Wochen weiter gebaggert und gegraben. Der Gemeinderat Waltenhofen beschloss, neben den neuen Kanalrohren, die derzeit dort verlegt werden, auch neue Wasserleitungen einzubauen. Das bedeutet außerplanmäßige Ausgaben in Höhe von rund 250 000 Euro. Das Geld dafür fließe durch sprudelnde Gewerbesteuereinnahmen in die Gemeindekasse, machte Bürgermeister Eckhard Harscher deutlich. Einnahmen von 2,2 Millionen seien im Haushalt einkalkuliert, aber, so der Rathauschef, 'bei 2,8 Millionen liegt die aktuelle Hochrechnung bis Ende des Jahres.'Dass die 'Wasserleitungen in Rieggis unterdimensioniert und schadhaft sind', sei bei den aktuellen Kanal-Bauarbeiten deutlich geworden, erläuterte Bauamtsleiter Martin Gregg. Sie seien teilweise bis zu 40 Jahre alt, aus Grauguss oder Asbest-Zement, schlichtweg 'aus Materialien, die heute nicht mehr verwendet werden.' Nun sollten 'Synergieeffekte' genutzt werden, regte Bürgermeister Eckhard Harscher an und meinte damit: Wenn jetzt die Straße ohnehin aufgebaggert wird, sollen die notwendigen neuen Wasserleitungen gleich mit verlegt werden. Das sei nicht nur praktisch, sondern helfe, Kosten zu reduzieren. Die liegen nun bei rund 250 000 Euro. Ein nochmaliges Aufreißen der Straße würde rund 300 000 Euro kosten. 'Wenn wir dadurch rund 50 000 Euro sparen können, wäre es ein Schildbürgerstreich, wenn wir die Straße in einigen Jahren wieder aufreißen würden', unterstützte Kurt Hörburger klar die Absicht des Bürgermeisters, die Wasserleitungen in den nächsten Wochen einzubauen und nicht erst dann, wenn die Wasserversorgung in Immenstadt erneuert wird, also in zwei bis drei Jahren. Das Wasser, das in Rieggis (und auch in Gopprechts und in Niedersonthofen) aus den Leitungen fließt, stammt aus den Quellen rund um Immenstadt. Die Gemeinde Waltenhofen hat mit Immenstadt einen Wasser-Liefervertrag.
Pro Haus 500 bis 2000 Euro Dass die Anwohner über die Pläne der Gemeinde, Kanal- und Wasserbaumaßnahmen gleichzeitig anzupacken, nicht im Vorfeld der Gemeinderatssitzung informiert worden sind, bedauerte Gemeinderat Josef Speiser. Er habe zuerst die Zustimmung des Gemeinderats haben wollen, um dann auf die Bürger vor Ort zuzugehen, erwiderte Harscher. Die Hausbesitzer müssen für neue Wasseranschlussleitungen auch selbst in die Tasche greifen. '500 bis 2000 Euro sind pro Anschluss wohl zu zahlen', schätzt der Bauamtsleiter. Wenn die Wasserversorgung Rieggis zusätzlich zu Buche schlägt, dann sollte man doch das geplante Bürgerbüro in der ehemaligen Hausmeisterwohnung im Rathaus Waltenhofen zurückstellen, war die Meinung von Gerhard Fuchsluger. Er unterstrich gleichzeitig, dass er ein Bürgerbüro für 'durchaus sinnvoll' halte. Nach den Wünschen des Bürgermeisters wird hier auch das Verkehrsamt eine neue Bleibe bekommen. Über Mittag soll offen sein, so dass Bürger auch in dieser Zeit ihre Bauanträge dort abgeben oder ihre Pässe abholen können. Im Haushalt sind für Planung und Umbau 50 000 Euro bereitgestellt. Alle Gemeinderäte votierten schließlich dafür, dass ein Bürgerbüro eingerichtet werden soll. Der Zeitrahmen, ob heuer oder im nächsten Jahr, blieb umstritten. Gemeinderat in Kürze Für den Kauf eines Kleintraktors für den Winterdienst sprach sich der Gemeinderat einhellig aus. Kostenpunkt: 60 000 Euro. Ein Pflegegerät für Winterwanderwege und Loipen kostet zudem rund 100 000 Euro.