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Stöttwangerin tritt in Kloster St. Klara ein

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Stöttwangerin tritt in Kloster St. Klara ein

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    Stöttwang (az). - Seit mehr als fünf Jahren ist Regina Hartmann (21) Organistin in Stöttwang. Am heutigen Donnerstag beendet sie ihren Dienst in der Pfarrei. Der Grund stimmt die Gemeinde traurig und stolz zugleich: Regina Hartmann wird in das Kloster St. Klara in Maria Vesperbild bei Ziemetshausen eintreten. Seit vielen Jahren ist sie die erste Frau aus der Gemeinde, die dieser Berufung folgt. Mit ihr verliert die Gemeinde nicht nur eine tüchtige und zuverlässige Organistin, sondern auch eine Pfarrgemeinderätin, die Leiterin des Jugendchors und nicht zuletzt die Initiatorin des Jugendmeetings, das sich unter ihrer Leitung zu einem Bestandteil der örtlichen Jugendarbeit entwickelt hat und über die Grenzen Stöttwangs hinaus bekannt ist. 'Seit eineinhalb Jahren trage ich den Gedanken ans Kloster mit mir herum und bin froh, diese Entscheidung jetzt getroffen zu haben.

    Trotz der vielen Abschieds- und Dankesworte bin ich derzeit eher in einer Stimmung der freudigen Anspannung und Erwartung auf das was kommt, als in der des traurigen Abschieds von Famlilie, Freunden und Gemeinde', sagt die gelernte Zahntechnikerin. Der Orden der Klarissinnen, in den Regina Hartmann eintreten wird, geht auf die Ordensgründerin Klara von Assisi zurück und wurde im Jahr 1253 von Papst Innozenz IV bestätigt. Der kontemplative Orden (Betorden) ist mit zirka 900 Klöstern weltweit vertreten. Die Marienverehrerin hat sich bewusst für diese Ordensform entschieden, weil diese Lebensform ihrer Glaubenseinstellung am nächsten kommt. 'Bis zur ewigen Profess, also dem Ablegen der Ordensgelübde, kann es noch bis zu neun Jahren dauern', erklärt Hartmann. Die Schwestern im Kloster versorgen sich selbst und verdienen ihren Lebensunterhalt hauptsächlich mit der Herstellung und dem Verkauf von Balsam und Clarissengeist, die beide als Arzneispezialität anerkannt sind. Die strengen Ordensregeln schränken die Kontakte nach außen weitgehend ein, vielleicht eine Voraussetzung und eine Wohltat für die vollständige Hingabe an ein Leben im Gebet, einer Lebensform, die so gar nicht mehr in unsere hektische und erfolgsorientierte Zeit zu passen scheint und vielleicht gerade deshalb für viele Orientierung und Erfüllung sein kann. ' Ich will allen, die diese Idee in sich tragen, Mut machen, den Schritt zumindest zu versuchen', beendet Regina Hartmann unser Gespräch. Die Pfarrgemeinde wünscht ihr jedenfalls alles Gute und Gottes Segen.

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