Das Stöbern in alter Geschichte, Urkunden und Fotos zählt für Theodor Pinn und Franz Müller zur schönsten Freizeitbeschäftigung. Seit 1960 haben die beiden Historie und Histörchen gesammelt, die wie Puzzleteilchen die Entwicklung von Obermaiselstein zu einem Bild zusammenfügen. Dies wollen sie nun einem breiten Publikum zugänglich machen und als Ortschronik veröffentlichen.
Allein der Fischinger Theodor Pinn aus dem Ortsteil Ried hat 20 Ordner altes Wissen zusammengetragen. Sein Mitstreiter Franz Müller aus Niederdorf leistete emsige Archivarbeit und förderte alte Urkunden von Augsburg bis Bregenz über Obermaiselstein ans Tageslicht. "Der Franz kennt jetzt jeden Pfahl und jede Quelle in Obermaiselstein", erzählt Theo Pinn schmunzelnd über seinen Kollegen.
Das eigene Material konnten sie erweitern durch die weit gefächerte Sammlung des einstigen Bürgermeisters Alois Dauser. Schon mit Ausstellungen, Vorträgen und geologischen Wanderungen haben Pinn und Müller gezeigt, welche historischen Schätze sie bewahren. Das alles sei viel zu schade, um im Privaten zu verstauben, sagen sie. Gemeinsam mit Altbürgermeister Jürgen Goeres wollen sie darum einen Bildband mit Berichten aus der Vergangenheit und Urkunden zusammenstellen.
"Aber die neue Zeit soll nicht ausgeklammert werden", betont Pinn.
Der Gemeinderat hat das Projekt begrüßt und Unterstützung zugesagt. "Etwas Vergleichbares haben wir in Obermaiselstein noch nicht", sagt Bürgermeister Peter Stehle und denkt dabei weniger an eine dickleibige Chronik als an ein handliches Buch, das für Einheimische und Gäste interessant sein dürfte. Während es für die Kommune um die finanzielle Begleitung geht, wünschen sich die Initiatoren praktische Hilfe von den Obermaiselsteinern. Fotos, Informationen, Anekdoten - alles, was zum Vorhaben beiträgt - nehmen sie gern entgegen. "Die Rückgabe ist Ehrensache", versichert Pinn.