Kirchenkonzert: Stimmungsvolles Programm zur Passionszeit in Stein

3. April 2012 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
Klaus Wowczyk

Die Hoffnung leuchtet

Zu Beginn der Passionszeit hatte Siegfried Eldracher, der Leiter des Kirchenchores der Pfarrei St. Mauritius in Stein, zu einem Kirchenkonzert eingeladen. Mit Bedacht hatten die beteiligten Chöre, Instrumentalisten und Sänger unter dem Motto 'Ehre sei Gott' ein der ernsten Zeit angemessenes Programm zusammengestellt.

Mit dem Präludium und der Fuge in G-Dur von Vincent Lübeck, einem Beispiel der Norddeutschen Orgelkunst, begrüßte Harald Dreher, Organist an St. Mauritius, die große Hörergemeinde. Nach einem majestätischen Pedalsatz folgte ein kurzes helles Interludium, dann eine zurückhaltend gespielte, filigrane Fuge. Das 'Agnus Dei' aus der Turmbläsermesse von Fridolin Limbacher (1914-1990) schlug eine Brücke vom kompositorischen Schaffen des 20. Jahrhunderts zur Renaissance. Das auf einer Pavane (1543) von Tilman Susato beruhende Werk gab dem Steiner Kirchenchor und dem Bläserensemble der Pfarrei Gelegenheit, den Hörern Klangbilder der im 16. Jahrhundert von den Kirchtürmen geblasenen Melodien zu vermitteln.

Die Steiner Kirchenkonzerte bieten seit vielen Jahren benachbarten Vokal- und Instrumentalensembles das Podium zum Auftritt vor großem Auditorium. Gottvertrauen sprach aus zwei meditativ mit schönen Stimmen dargebotenen Chorsätzen des von Margaret Staab geleiteten Ökumenischen Singkreises.

Das von der 'Stuinar Stubenmusik' vorgetragene filigrane 'Ettinger Menuett', das 'Johrei johraus', der Jodlergruppe Niedersonthofen, ein gesungener Gang durch die Jahreszeiten, und Andrea Lerpschers gesungenes 'Lieblingsplätzle' waren eindrucksvolle Beispiele lebendiger Allgäuer Volksmusikkultur.

Martina Repsch, Querflöte, und Harald Dreher, Orgel, überraschten mit Jules Massenets ohrgängigem Violinsatz 'Meditation' in der Bearbeitung von Franco Cesarini. Beim 'We Shall Never Die' ließ der Ökumenische Singkreis in der Passionszeit österliche Hoffnung aufleuchten.