Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Stillen beugt Neurodermitis vor

Allgäu

Stillen beugt Neurodermitis vor

    • |
    • |

    Reges Interesse an AZ-Telefonaktion zum Thema 'Allergien' Kempten (mab). Zahlreiche Interessierte nahmen gestern an unserer Telefonaktion zum Thema 'Allergien' teil. Hauptthemen waren in erster Linie wegen des derzeit aktuellen Pollenfluges der Heuschnupfen, das Asthma bronchiale sowie die Neurodermitis. Aber auch speziellere Fragen wie zum Beispiel ein beruflich bedingtes Asthma bei einem Landwirt wurden gestellt. Eine 26-jährige aus Haldenwang , die, wie ihr Ehemann auch, an Heuschnupfen leidet und nun schwanger ist, wollte wissen, ob es irgendwelche Möglichkeiten gibt, der Entwicklung einer Allergie bei ihrem Kind vorzubeugen. Dr. Akos Gulyas, Kinderarzt und Leiter der Klinik Santa Maria in Oberjoch, riet der Frau, das Kind mindestens sechs Monate lang ausschließlich zu stillen. Außerdem solle sie für eine zigarettenrauch-freie Umgebung sorgen. Die Haltung von Haustieren sei ebenfalls ungünstig: Diese könnten ebenfalls eine allergische Entwicklung begünstigen. Schafwolldecken, Federkissen oder Felle fürs Bett seien auch zu vermeiden. Die Mutter eines Sechsjährigen aus Altmannshofe , der an Heuschnupfen leidet, berichtete, dass ihr Sohn mittlerweile in Behandlung sei und sie Symptome recht gut 'im Griff' habe. Sie war sich nun aber unsicher, ob der Urlaub, der sie in höhere Gebirgslagen führen werde, die Situation wieder verschlechtern werde. Dr. Gulyas konnte sie beruhigen: 'Sehr wahrscheinlich nach wird es ihrem Sohn in den Bergen noch besser gehen, da dort die Pollenbelastung niedriger ist.'Die Mutter eines neun Monate alten Kindes aus Füssen, der eine leichte Neurodermitis hat, wollte wissen, ob es ausreichend sei, die Ernährung umzustellen und beispielsweise auf Kuhmilch zu verzichten. Guylas empfahl ihr, dass es prinzipiell erst einmal wichtig sei, die Ursache der Neurodermitis abzuklären, bevor sie Ernährung umstellen werde. Eine Frau aus Wiggensbach, deren sechs Monate alte Tochter Neurodermitis an der Wange und in den Kniekehlen habe, ist sich unsicher, ob sie Abstillen soll. Dies habe ihr ihr Arzt geraten. Vom Abstillen riet ihr Dr. Reinhard Gillitzer, Hautarzt und Leiter der Dermatologischen Abteilung der Alpenklinik in Oberjoch, allerdings ab. Eine Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO besage ausdrücklich, dass Stillen einen sehr guten Einfluss auf die Neurodermitis habe.

    Erst die Ursache abklären Eine 33-Jährige aus Wolfertsschwenden mit einer Neurodermitis möchte sich Allergikerbetten anschaffen. Der Kauf dieser Betten ist laut Gillitzer nur sinnvoll, wenn durch einen allergologischen Test der Nachweis einer Hausstaubmilben-Allergie erfolgt ist. Eine 63-jährige Lindenbergerin leidet an einer Allergie auf Hasel, Birke, Gräser und Erle und reagiert darauf mit Heuschnupfen. Gillitzer riet ihr, eine Hypo-Sensibilisierung anzustreben, bei der das Immunsystem an die Auslöser der Allergie gewöhnt wird. Ein großes Problem hat ein 30-jähriger Landwirt aus Sulzschneid. Er leidet an einer Heustauballergie, die auch als Berufkrnakheit anerkannt ist. Dr. Karl-Werner Heinl, Facharzt für Innere Medizin und für Lungen- und Bronchialheilkunde, Chefarzt der Alpenklinik in Oberjoch, riet ihm zum Tragen einer Atemschutzausrüstung während Arbeit mit Heu. Dieser Helm, bei dem die Atemluft von allen Stäuben gefiltert wird, werde von der Berufsgenossenschaft zur Verfügung gestellt.'Eine Nachbarin sagte mir, dass es jetzt eine Spritze gegen Heuschnupfen gibt und dann ist alles weg', so die Frage einer 32-jährige Buchloerin. 'Das gibt es leider nicht', musste sie Heinl enttäuschen. Möglicherweise habe die Nachbarin die Hypo-Sensibilisierung gemeint.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden