Artikel: Steuergelder für Tourismus?

14. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Weiter Kritik an Allgäu-Marketing

Kempten | se | Nicht zufrieden ist nach wie vor die Stadt Kempten mit der Anhebung der Beiträge für die Allgäu-Marketing GmbH. Wie mehrfach berichtet, wurde in dem Verbund beschlossen, die Finanzierung weggefallener EU-Förderung auf die beteiligten Kommunen umzulegen. "Aus meiner Sicht ist die Frage berechtigt, wie viel öffentliche Mittel für Allgäu-Marketing fließen sollen", betonte Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer in den aktuellen Haushaltsberatungen. Statt immer mehr Steuergelder einzubringen sollten verstärkt andere Mittel generiert werden. Bei rund 15 Millionen Übernachtungen im Jahr ließen sich beispielsweise 1,5 Millionen Euro erlösen, wenn die Vermieter jeweils zehn Cent für den Tourismus-Zusammenschluss abzweigten. Bei der Kritik an der Finanzierungssituation sei es den Kemptenern indes nie darum gegangen, ihren Anteil auf Kosten anderer Kommunen zu senken.

Die vier Landkreise und drei kreisfreien Städte des Allgäus bringen heuer insgesamt 950000 Euro für die Marketing-Gesellschaft auf. Den Löwenanteil mit 427500 Euro übernimmt das Oberallgäu, mit gut 198000 Euro ist das Ostallgäu dabei, das Unterallgäu mit 118000, Lindau mit 100000. Elf Prozent der Restsumme entfallen auf Memmingen (33250 Euro), Kaufbeuren (23750 ) und eben Kempten mit 47500 Euro. Der Anteil der Kemptener lag 2007 noch bei 25000 Euro.