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Stets im Mittelpunkt: Der junge Mensch

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Stets im Mittelpunkt: Der junge Mensch

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    Kempten(buc). 50 Jahre alt wird das Förderzentrum St. Georg demnächst. Seit 50 Jahren erhalten dort Jugendliche mit Lernbehinderungen oder Verhaltensauffälligkeiten Unterstützung bei ihrem Weg ins (Berufs-)Leben. Neue Angebote, neue Lernziele kamen im Lauf der Zeit hinzu, aber eines, erfuhren die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses jetzt bei der Besichtigung der Einrichtung, stehe dort immer im Mittelpunkt: Der junge Mensch. 1952/53 hat die katholische Jugendfürsorge mit St. Georg die Trägerschaft für die Grundausbildungslehrgänge Hauswirtschaft und Metall übernommen. Heute, so Lore Häfele, die Leiterin des Förderzentrums, habe sich das Angebot beträchtlich erweitert und genieße in der Region und darüber hinaus einen guten Ruf. Seit 1978 gibt es die heilpädagogische Tagesstätte, die inzwischen in vier Gruppen 40 Kinder zwischen vier und zwölf Jahren aufnimmt, berichtet Michael Schott. Über deren Aufnahme entscheide anhand von Gutachten alleine das Jugend- bzw. das Sozialamt. Wichtige Aufgaben seien zum Beispiel die Begleitung der schulischen Förderung und auch die Zusammenarbeit mit den Eltern, schließlich sollen diese Kinder ja in der Familie bleiben.

    Mehr als nur Wohnen Das Jugendwohnheim bietet nicht nur ein Wohn- und Hilfsangebot, sondern auch die Chance einer betrieblichen Ausbildung in Kempten. Die Betreuungsformen der Jugendhilfe, erklärt Bernhard Steinmetz, umfassen dabei stationäre Maßnahmen von der heilpädagogisch orientierten Fünf-Tage-Gruppe über drei Heilpädagogische Jugendwohngruppen (jeweils acht Plätze) bis hin zum Sozialpädagogisch Betreutem Wohnen. Alle Gruppen werden durch vier bzw. zwei Fachkräfte betreut, dazu kommt die Unterstützung durch Psychologen, den so genannten Fachdienst und Praktikanten. Betreut werden hier Jugendliche mit Verzögerungen in ihrer Entwicklung, mit geringer sozialer Kompetenz oder junge Menschen, die unter Leistungsblockaden oder emotionalen Störungen leiden. Wichtig sei, ihnen Selbstwertgefühl und Selbständigkeit zu vermitteln. Die Berufsvorbereitenden Angebote sollen Jugendlichen helfen, sich an die Anforderungen des Arbeitslebens zu gewöhnen und die Berufswahl zu erleichtern. Noch nicht berufsreife Jugendliche können unter Förderlehrgängen in Holz, Farbe und Gestaltung sowie Hauswirtschaft und Ernährung wählen. Ihre Chancen auf eine Lehrstelle in den oben genannten Berufsfeldern sowie Gastronomie können benachteiligte Jugendliche durch einen eigenen Lehrgang verbessern. Abgängern von Förderschulen sind mehrere Ausbildungsmöglichkeiten offen. Zurzeit wird an der Berufsfachschule von St. Georg die überbetriebliche Ausbildung in den Bereichen Hauswirtschaftstechnischer Helfer, Beikoch, Fachkraft im Gastgewerbe und Bau- und Metallmaler angeboten. In den Berufsfachschulklassen stehen die Ausbildungsberufe Maler und Lackierer, Verkäufer, Fachverkäufer im Lebensmittelbereich und Einzelhandelskaufmann zur Auswahl. In der Heilpädagogischen Tagesstätte werden derzeit 40 Kinder betreut, 26 Jugendliche und junge Erwachsene sind im Jugendwohnheim untergebracht. An den berufsvorbereitenden Lehrgängen nehmen 56 Jugendliche teil, 58 befinden sich in einer Berufsausbildung. Insgesamt besuchen 240 junge Frauen und Männer die Berufsschule.

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