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Steiniger Weg ins

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    deutsche Team Gabi Waldau und Peter Kösel können nicht. Von unserem Redaktionsmitglied Karl-Heinz Wick Kempten Sie stammen beide aus Kempten, sind quasi Nachbarn. Dennoch können sie zusammen nicht kommen. Was beginnt wie das Märchen von den zwei Königskindern, ist eigentlich eine ziemlich profane Geschichte. Die beiden Hauptdarsteller sind weder adelig noch sonst irgendwie überkandidelt, sondern haben beide ihr sportliches Dasein dem Skilanglauf verschrieben: Peter Kösel ist seit Saisonbeginn Bundestrainer der deutschen Frauen, Gabi Waldau zieht ziemlich erfolgreich ihre Spuren in der Loipe. Am vergangenen Wochenende beispielsweise hat die 26-jährige Lehramtsstudentin (Biologie und Chemie abgeschlossen, Sport demnächst) in Rottach-Egern ­ wie berichtet ­ vier bayerische Titel gewonnen. Zum zweiten Mal hintereinander übrigens. Eine Karriere in der Nationalmannschaft hält sie zwar für erstrebenswert, scheiterte bislang aber an bürokratischen Hürden.

    Könnte zumindest der Außenstehende vermuten. 'Sie hat sich nun mal für das Studium entschieden', sagt etwa Bayerns Landestrainer Toni Reiter. (Was ihn aber nicht daran hindert, die Kemptenerin in der weiß-blauen Staffel einzusetzen). 'Schmarren', entgegnet sinngemäß Gabi Waldau. Studium und Nationalteam miteinander zu verbinden sei überhaupt kein Problem, zumal das mit der Anwesenheit im Lehrsaal 'immer lockerer' werde und sich die Technische Universität in München 'sehr kooperativ' zeige.

    'Sie muss halt schneller laufen', sagt der Allgäuer Peter Kösel über seine Landsfrau, von der er ansonsten findet: 'Sie leistet Hervorragendes. Hut ab vor der Gabi.' Aber an seine Weltcup-Gruppe mit Manuela Henkel, Evi Sachenbacher & Co. reichten ihre Zeiten halt nicht heran und für den Perspektivkader sei sie, 'so hart das klingt ­ schon zu alt'.

    Andererseits sind die besten Langläuferinnen der Welt alle zwischen 28 und 32, und ­ so vermutet der Laie ­ muss es doch für eine zur erweiterten deutschen Spitze zählende Langläuferin eine Möglichkeit geben, internationale Rennen zu bestreiten. Auch wenn sie nicht einer Behörde wie dem Zoll oder der Bundeswehr angehört.

    'Ja natürlich', sagt Peter Kösel, 'aber leider war sie bei der Leistungskontrolle im September krank'. Die Situation sei schwierig, der Langlauf teuer und der Deutsche Ski-Verband (DSV) arm. 'Also, wie soll ich sie unterbringen?' Im Perspektivkader, wie gesagt, eher nicht. Für den ist mit Stefan Dotzler aus Sonthofen ein weiterer Allgäuer zuständig. Immerhin signalisiert er Unterstützung: 'Die Tür ist nicht zu für Gabi.' Außerdem sei er durchaus bereit, ihr Tipps zu geben.

    Für den Allgäuer Nachwuchs zahlen sich Dotzlers Tipps bereits aus. Seine Schützlinge bilden den erfolgreichsten Gau innerhalb Bayerns und wurden zur Belohnung für internationale Wettbewerbe berufen. An der Spitze die Oberstdorferin Nicole Fessel, die als 17-Jährige zur Junioren-Weltmeisterschaft fährt.'

    'Vielleicht ein bisschen früh', glaubt Gabi Waldau, die eher auf einer langsame Entwicklung setzt. Bei der deutschen Meisterschaft über die langen Strecken im März will sie wieder einmal in Sachen Nationalteam auf sich aufmerksam machen. Und demnächst vielleicht mal beim Nachbarn Kösel anläuten Gabi Waldau

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