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Steinholz trifft Steinholz

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Steinholz trifft Steinholz

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    Steinholz (agi). - Voller Vorfreude wurde am Samstag eine Busgesellschaft in Steinholz erwartet. Doch es kam nicht etwa eine Kaffeegesellschaft, sondern die 15-köpfige Truppe der Freiwilligen Feuerwehr erwartete gespannt Kollegen aus Steinholz in Österreich. Denn die hatten trotz anfänglicher Widrigkeiten beharrlich die Allgäuer Kameraden ausgemacht und die spontane Stippvisite ins Allgäu in ihren jährlichen Ausflug integriert. 'Wir wissen noch gar nicht viel. Nur soviel, dass die Steinholzer wohl irgendwie durch Zufall auf uns gekommen sind', fasst Kassierer Michael Schottenloher zusammen, während er und seine Kollegen von der Freiwilligen Feuerwehr auf die österreichische Delegation warten. Als der oberösterreichische Reisebus endlich auf dem Parkplatz des Steinholz-Stübles Halt macht, klären sich die Hintergründe rasch. 'Unser früherer Schriftführer hat schon vor 15 Jahren erfahren, dass es Euch hier gibt', erklärt der Österreicher Sigmund Schiefermayr. Immer wieder mal sei geplant gewesen, einen Ausflug zu den Allgäuer Kameraden zu machen. Vor gut acht Wochen versuchte Schiefermayr dann den ersten Kontakt mit den Allgäuern aufzunehmen. 'Eine Internetadresse war dank der Suchmaschine Google schnell gefunden', erklärt der smarte Feuerwehrmann. Doch dann stieß er auf eine scheinbar unüberwindbare Hürde: Die angegebene Telefonnummer von Vorstand Toni Laibl war veraltet. Auch ein Anruf bei der Gemeinde Mauerstetten konnte nicht weiterhelfen. 'Der Gemeindesekretär meinte nur, der Toni hat kein Telefon', so Schiefermayr. Für die beharrlichen Österreicher kein Grund aufzugeben. Über den langsamen Postweg konnte der ersehnte Kontakt erstmals hergestellt werden. Der Besuch im Ostallgäu wurde denn auch rasch in den ohnehin geplanten Bayern-Besuch integriert. Beim geselligen Spanferkelessen im Steinholz-Stüble standen die rund 50 Besucher ihren Gastgebern denn auch bereitwillig Rede und Antwort. Schnell stand fest, dass zwar beide Wehren aus etwa gleich großen Orten kommen. 'Wir haben 2116 Einwohner', berichtet Kommandant Gerhard Schiefermayr. Doch die Truppe der Oberösterreicher umfasst 35 Feuerwehr-Leute. Die müssen sich auch mit weit mehr und schwereren Einsätzen befassen. 'Allein im Januar und Februar haben die acht Einsätze wie Verkehrsunfälle gehabt. Das haben wir in zwei Jahren', staunt der zweite Vorsitzende der Allgäuer Steinholzer, Ulrich Fuchs.

    Keine Berührungsängste 'Das liegt daran, dass wir eine stark befahrene Bundesstraße bei uns haben, die zudem zu eng und zu wenig ausgebaut ist', erklärt Sigmund Schiefermayr. Den Vorteil, den der große Personalstamm hat, konnten die Besucher allerdings am eigenen Leib erfahren. 'Während wir euch hier besuchen schiebt die zweite Truppe Dienst', schmunzelt er. So unterschiedlich der dienstliche Alltag der beiden Wehren sein mag, bei ihrem Kennenlernen gab es garantiert keine Berührungsängste. Das 'Du' war obligatorisch. Und so verwunderte es auch keinen, als der Mauerstettener zweite Bürgermeister, Richard Paul, im Laufe des Abends per Handy eine Konferenzschaltung zu dem am Feuerwehrausflug verhinderten österreichischen Bürgermeister Erwin Hartl schaltete und sich auch mit diesem rege austauschte. Vorstand Toni Laibl nahm sichtbar stolz von seinem österreichischen Kollegen eine Kommandanten-Jacke entgegen. Über einen adäquaten Ausstellungspunkt für das ebenfalls mitgebrachte Bilder-Potpourri wird noch diskutiert. Fest steht dagegen schon der Gegenbesuch in Österreich: Die Fahrzeugweihe im kommenden Juli. 'Wir haben sogar über eine Partnerschaft gesprochen', verrät Michael Schottenloher.

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