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Steinbruch sorgt für helle Aufregung

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Steinbruch sorgt für helle Aufregung

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    Bewohner von Dietrichs fürchten um touristische Existenz Von Elke Wiartalla Bolsterlang. Die Bewohner von Dietrichs in der Gemeinde Bolsterlang sind in heller Aufregung. Ein aufgelassener Steinbruch unterhalb der Ortschaft soll nach fast 50 Jahren wiederbelebt werden. Die Anlieger fürchten nun um ihre bisherige Dorfidylle durch Staub, Maschinen-und LKW-Lärm. Die Wiederbewirtschaftung des alten Steinbruchs hat schon eine längere Vorgeschichte. Nachdem vor einigen Jahren der Besitzer gewechselt hatte, gab es bereits Gerüchte, dass nun der Abbau neu betrieben werden solle. Es habe offenbar Probebohrungen und ein entsprechendes Gesteingutachten der Technischen Universität München gegeben, wie Bolsterlangs Bürgermeister Hans Buhl die Ge- schichte nachzeichnet. Jedoch sei bisher nie ein offizieller Bauantrag bei der Gemeinde eingegangen. Bis jetzt. Denn nachdem erneut der Besitzer des Grundstücks gewechselt hat, flatterte nun doch ein Antrag auf Errichtung des befürchteten Steinbruchs ins Rathaus.

    Danach sollen in einem Zeitraum über 25 Jahre zirka 130 000 Kubikmeter Stein abgebaut werden, und zwar in kaum mehr als hundert Meter Entfernung der ersten Häuser von Dietrichs. Für den Abtransport müsste eine neue 300 Meter lange Stichstraße quer durch die Wiesen gebaut werden. Ab Untermühlegg ginge es dann auf der schmalen Gemeindeverbindungsstraße nach Fischen-Weiler weiter. Ein Unding, befanden nicht nur die Dietrichser, sondern auch der gesamte Bolsterlanger Gemeinderat, der den Antrag geschlossen ablehnte. Nicht nur der Lärm von knapp 60 Dezibel an der nächstgelegenen Hauswand oder der LKW-Lärm und Staub schrecken die Kritiker, sondern auch die empfindliche Lage des Gebiets mitten im Tiefenberger Moos. Das ist nicht nur für unsere Gäste, sondern auch für viele Einheimische ein beliebtes Wander- und Naherholungsgebiet, schildert der Bürgermeister. Von Seiten der Gemeinde hätte man auch durchaus Verständnis für die Steinbruch-Pläne gehabt, wenn es sich tatsächlich, wie zunächst angenommen, um wertvolles Material für die Hochwasserverbauung der Iller handeln würde. Das ist jedoch nach den Kenntnissen der Gemeinde offenbar nicht so. Der Stein taugt wohl nur als Werkstein und dafür die touristische Existenz ganzer Familienbetriebe sowie die Sicherheit auf der Gemeindestraße aufs Spiel zu setzen, können wir einfach nicht nachvollziehen meint Buhl kopfschüttelnd. Am Freitag, 18. Mai, um 20 Uhr will Bürgermeister Hans Buhl die Bürger von Dietrichs im Gasthof Schönblick über den aktuellen Sachstand der Verhandlungen informieren.

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