Wertach | rio | Ein Antrag der Firma Geiger auf Erweiterung der Deponie beim Steinbruch entfachte eine Diskussion im Wertacher Gemeinderat. Zum einen beantragte Geiger eine zusätzliche Verfüllung (es geht um 400000 Kubikmeter), zum anderen einen weiteren Abbau, den das Unternehmen teilweise aber erst in zehn Jahren vornehmen will und darf.
Bei einigen Gemeinderäten löste das zunächst einige Irritation aus: "Warum sollen wir jetzt eine Genehmigung für einen Abbau in zehn Jahren erteilen?", wunderte sich etwa Leopold Herz (FW). Auch Elisabeth Mayr-Hergenröther (Unabhängige Frauengruppe) äußerte Zweifel: 400000 Kubikmeter erschienen ihr zu viel - man habe ihrer Erinnerung nach im Bebauungsplan festgehalten, dass die Verfüllmenge 150000 Kubikmeter nicht übersteigen dürfe. Jörg Meyer, Geschäftsleiter des Marktes Wertach, betonte, dass man den Antrag dem Planer Lothar Zettler vorgelegt habe und dieser keine Einwände gegen eine Genehmigung erhoben habe. Gertrud Knoll (CSU) erinnerte daran, dass der Gemeinderat sich sehr viele Gedanken gemacht habe, als er den Bebauungsplan für den Steinbruch aufgestellt hat.
Knoll: "Wir haben knallharte Vorgaben". Wenn also die Vorgaben erfüllt würden, könne man den Antrag beruhigt genehmigen.
Eine Fläche ausgeklammert
Letztlich einigte sich der Rat darauf, den weiteren Abbau zu genehmigen, allerdings ohne die Fläche, die erst in zehn Jahren abgebaut werden darf. Auch der Verfüllung wurde zugestimmt, aber mit der Maßgabe, dass der Bebauungsplan einzuhalten ist.
Nach der Sitzung teilt Jörg Meyer mit, dass auf Nachfrage ein Missverständnis ausgeräumt werden konnte: Im Bebauungsplan sei festgelegt, dass in Sachen Verfüllung die Menge des Fremdmaterials 150000 Kubikmeter nicht übersteigen darf - allerdings darf dazu noch Abraummaterial aus dem Steinbruch selbst kommen. Die beantragten 400000 Kubikmeter seien also vollkommen übereinstimmend mit den gemeindlichen Vorgaben.