Hubert Kotte bereits zum zweiten Mal Trainer des Jahres Füssen (güb). 500 Leser der Allgäuer Zeitung - Füssener Blatt haben entschieden: Sie wählten Steffi Griesmann zur Sportlerin und Hubert Kotte zum Trainer des Jahres 1999. Damit gingen beide Auszeichnungen an die Schwimmabteilung der TSG Füssen. Beim "Sport-Champions-Treff" mit der 13. Füssener Sportlerehrung wurde das Ergebnis verkündet. Mit der Ehrennadel der Stadt wurde TSG-Vorsitzende Gerda Bechteler für ihre besonderen Verdienste im Sport ausgezeichnet, den Ehrenteller der Stadt erhielt Xaver Unsinn (siehe nebenstehender Bericht).
Bürgermeister Dr. Paul Wengert würdigte vor allem die Leistungen der Sportlerin des Jahres, Steffi Griesmann, die von 69 Prozent der AZ-Leser gewählt wurde. Mit einer ganzen Reihe von Erfolgen schmückte sie sich in ihrer Laufbahn, unter anderem als bayerische und deutsche sowie als zweifache süddeutsche Jahrgangsmeisterin. Während der Laudatio für den Trainer des Jahres, die Karin Ketterl hielt, wurde die Spannung mit einem Dia-Puzzle gesteigert: Nach und nach wurde das Bild von Hubert Kotte erkennbar. Seit 27 Jahren trainiert er die TSG-Schwimmer und bereits vor neun Jahren wurde er zum Trainer des Jahres gekürt und 1994 mit der Ehrennadel für besondere Verdienste ausgezeichnet. 64 Prozent der AZ-Leser wählten ihn. 1961 flüchtete Kotte aus der DDR mit der S-Bahn nach West-Berlin, "vier Monate später wurde die Mauer gebaut", berichtete Ketterl. "Ich habe diesen Schritt keine Sekunde bereut", meinte Kotte. Aus einem Urlaub 1963 in Roßhaupten wurden mittlerweile 37 Jahre, erzählte Ketterl. Bald ging Kotte zur TSG und trainierte anfangs am Mittersee. In den 80er Jahren wurde er mehrmals deutscher Meister der Schwimmlehrer. Kottes größte Erfolge sind die seiner Schützlinge, wie von Steffi Griesmann, Sybille Wagner, Andreas Ullwer, der WM-Fünften Petra Haußmann oder des Damen-Teams, mit dem er in die zweite Bundesliga aufstieg. Bürgermeister Wengert skizzierte auch die Verdienste von Gerda Bechteler, die seit 1979 der Turn- und Sportgemeinde vorsitzt. Die meisten aktiven Sportler bekamen von den genannten Ehrungen jedoch nichts mehr mit. Denn sie verließen die fast vier Stunden lange Veranstaltung im Kurhaus vorzeitig. Am Programm kann es jedoch nicht gelegen haben. So gab es zwischen den Ehrungen eine bunte Show. Ein Tanzpaar von der Kemptener Tanzschule Grill zeigte sein Können und entführte unter anderem das Bürgermeister-Ehepaar Wengert und Karin Ketterl, Vorsitzende der Interessengemeinschaft Füssener Sportvereine (IFS), aufs Parkett. Gerda Bechteler stellte mit Grundschülern eine moderne Skigymnastik vor - auch hier durften einige der erwachsenen Gäste mitsporteln. Ein kurzer Film von Herbert Köpf zeigte die Kunst der Torhüter des EV Füssen. Wilde Trampolin-Sprünge zu Musik aus "Westside Story" präsentierte eine Gruppe Füssener Gymnasiasten um Lehrer Alu Meiershofer.128 Medaillen vergab die Stadt Füssen bei der Sportlerehrung, davon 12 in Gold, 34 in Silber und 82 in Bronze. Das beste Ergebnis mit insgesamt 34 Medaillen hatte der Curling-Club Füssen. Bürgermeister Dr. Paul Wengert dankte den Aktiven, Trainern und Betreuern für ihren Einsatz unter den Farben der Stadt. Er machte auf die Gründung der Interessengemeinschaft der Füssener Sportvereine (IFS) vor zehn Jahren aufmerksam. Hierfür kündigte Wengert eine eigene Jubiläums-Veranstaltung an. Im Sommer würden es auch zehn Jahre, seit es in Füssen ein Sportreferat gibt. Seit der Einführung dieses Amtes wird es von Markus Gmeiner bekleidet.