Ofterschwang/Gunzesried (sp). - Fast so etwas wie Weltcup-Stimmung kam zurück nach Ofterschwang, als am Donnerstag und Freitag zwei FIS-Rennen der Frauen auf der Weltcupstrecke gefahren wurden. Bei den beiden Riesenslaloms ging es um drei Wertungen: Um FIS-Punkte, um die bayerische Meisterschaft und um die deutsche Jugend-Meisterschaft. Die Rennen wurden zum Duell zwischen der US-Amerikanerin Kristen Mielke und der Deutschen Carolin Fernsebner (Ramsau), wobei die Deutsche mit einem Sieg und einem Rang zwei die Nase leicht vorne hatte. Mit einem sechsten Platz wurde Gina Stechert aus Fischen deutsche Jugendmeisterin. Zufrieden nach der Herausforderung, zwei FIS-Rennen 'im Schnelldurchgang' auszutragen, zeigte sich Michael Schramm vom Skiclub Gunzesried. 'Spitzenmäßige Zusammenarbeit', lobt er alle, die dazu beitrugen, die Rennen zu ermöglichen. 'Ohne die Unterstützung der Skiclubs vor Ort und der Liftgesellschaft könnte man das nicht bewältigen.' Mehr als 40 Helfer spuckten in die Hände und sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Lob für die tolle Arbeit gab es auch vom internationalen und deutschen Skiverband. Mit der Piste gab es ebenfalls keinerlei Probleme.
Da am gestrigen zweiten Renntag mit deutlich höheren Temperaturen zu rechnen war, wurde der Start eine knappe Stunde vorverlegt. 'Das war ideal; auch die Läuferinnen mit hohen Startnummern hatten noch gute Pistenverhältnisse', sagt Rennleiter Florian Beck zu der Entscheidung. Mit zwei Bestzeit-Läufen ließ Carolin Fernsebner beim Riesenslalom am ersten Renntag auf der Weltcupstrecke keine Konkurrentin aufkommen. Auf Platz zwei landete mit Anja Blieninger (Unterammergau) ebenfalls eine deutschen Rennläuferin vor Kerstin Mielke aus den USA. Eva Burger (SC Rettenberg) wurde - wie berichtet Zehnte. Beim zweiten Riesenslalom am Freitag drehte die Amerikanerin Kerstin Mielke beim 'Sonnen-Skilauf' den Spieß jedoch um: Mit drei Hundertstelsekunden Vorsprung verwies sie Carolin Fernsebner, auf Platz zwei. Sehr gut aus der Affäre zog sich auch Gina Stechert aus Fischen. Nach zwei guten Durchgängen landete die 16-Jährige als zweitbeste DSV-Läuferin auf Platz sechs und holte sich den Titel der deutschen Jugendmeisterin. Ein um so respektableres Ergebnis, als die Schülerin, die für den SC Oberstdorf startet, nach einem Abfahrtsrennen noch nachts zum 'Heimstart' angereist war. Nicht ganz so erfreulich lief es am Freitag für Eva Burger. Fieber zwang sie, auf den zweiten Start zu verzichten. Nicht im Spitzenfeld landeten auch die restlichen - allerdings noch sehr jungen - Läuferinnen aus dem Allgäu, wie zum Beispiel Linda Knauth aus Sonthofen, Tochter der früheren Weltcup-Fahrerin Pamela Behr.