Allgäu/Sonthofenl feß l Die "Allgäuer Berufsoffensive" unserer Zeitung geht weiter. Wie jedes Jahr sollen Kinder und Jugendliche praxisnah an die Berufswelt herangeführt werden. Dass Technik kein Hexenwerk ist, sondern viel Spaß machen kann, steht im Mittelpunkt der diesjährigen Berufsoffensive. Auch Handwerksberufe haben sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt und sind auch technischer geworden.
Früher stand in der Werkstatt der Amboss, in der Esse loderte das offene Feuer und zahlreiche Hämmer lagen griffbereit. Wenn Ernst Lanbacher heute seine Schmiede betritt, ist er zudem umringt von verschiedenen Maschinen. Hier ein mechanisch betriebener Lufthammer, dort eine hydraulische Presse. Sie zu bedienen gehört mit dazu zum Beruf eines Schmieds oder Metallbauers, wie die Ausbildung heute heißt. Viele Handwerksberufe haben sich im Laufe der Jahre verändert. Sie sind anspruchsvoller und auch technischer geworden.
Seit rund 40 Jahren hat Ernst Lanbacher aus Sonthofen seinen eigenen Kunstschmiede-Betrieb. "Das Wichtigste, was man für diesen Beruf mitbringen sollte, sind auch heute noch die gestalterischen und handwerklichen Fähigkeiten", sagt der 69-Jährige.
Neue Maschinen
Trotzdem bieten neue Maschinen und Techniken auch viele Möglichkeiten, ist Lanbacher überzeugt: "Man darf nicht stehen bleiben. Es gibt immer wieder was Neues, für das man offen sein muss." Dazu gehören auch andere Materialien und somit auch andere Verarbeitungstechniken. "Früher hat man hauptsächlich mit Eisen gearbeitet, heute wird viel Edelstahl und Bronze verwendet", erklärt Lanbacher. Auch wenn es heute für viele schweißtreibenden und mühsamen Arbeiten Maschinen gibt, ist die Handarbeit wichtig, findet Lanbacher. "Am Anfang muss der Lehrling zum Beispiel von Hand feilen, anstatt die Schleifmaschine zu benutzen", sagt er. Denn nur so bekomme man ein Gefühl für die Tätigkeit und das Material.

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Ausbildung umfassender
Neben dem Metallbauer haben sich unter anderem auch die Berufe des KFZ-Mechatronikers und Feinwerkmechanikers stark verändert. "Bei beiden Berufen sind die Ausbildungen umfassender und anspruchsvoller geworden, sagt Anja Stiebritz, Ausbildungsberaterin bei der Handwerkskammer für den südschwäbischen Raum.
"Das bedeutet auf der einen Seite höhere Anforderungen, auf der anderen Seite macht es den Beruf auch attraktiver."