Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Stadt bleibt bei Straßenmusik liberal

Kempten

Stadt bleibt bei Straßenmusik liberal

    • |
    • |
    Stadt bleibt bei Straßenmusik liberal
    Stadt bleibt bei Straßenmusik liberal Foto: hermann ernst

    Indios mit Hirtenflöten, Althippies an der Akustikgitarre, Studenten am Saxophon - die Bandbreite der Straßenmusiker und ihrer Klänge ist groß in Kempten. Viele Passanten schätzen diese Form der Kleinkunst und hören beim Stadtbummel gern ein bisschen zu. Andere fühlen sich schlicht belästigt. Im Ordnungsausschuss wurde nun wieder einmal diskutiert, ob die Stadt schärfere Regelungen braucht. Letztlich setzten sich aber in großer Mehrheit die Räte durch, die gegen eine Erlaubnispflicht sind.

    Bürgermeister Josef Mayr (CSU) hatte eine Anfrage gestellt, ob die Verwaltung gegen störende Straßenmusiker in der Fußgängerzone vorgehen könne. In seiner Sprechstunde habe sich mehrfach eine Anwohnerin beschwert, die für eine ganze Gruppe spreche. Die Straßenmusiker verstießen demnach gegen die Regel, spätestens nach einer Stunde einen neuen Standort außer Hörweite des alten zu suchen. Sein Ziel sei, die Aktivitäten der Musikanten besser über die Fußgängerzone zu verteilen.

    "Kempten ohne Straßenmusik wäre auch nicht schön", meldete sich Peter Wagenbrenner (CSU) zu Wort. Eine Gebühr würde nichts daran ändern, dass die Künstler bestimmte Stellen in der Fußgängerzone besonders schätzen, meinte Erna-Kathrein Groll (Grüne).

    Man sollte nicht ohne Not Genehmigungspflichten einführen, befand Johann Lederle (CSU): "In die Metropole des Allgäus gehört auch Leben rein." Aufs Jahr gerechnet seien die Tage mit Musik in der Fußgängerzone ohnehin begrenzt, ergänzte Ingrid Vornberger (SPD).

    Die Stadt Lindau habe mittlerweile den Hafenbereich gesondert geregelt, berichtete Volker Reichle, Leiter des Amts für Verkehrswesen. Memmingen verfüge über eine strengere Regelung und in München müssen Straßenkünstler sogar vorspielen, bevor sie eine Genehmigung erhalten. Die Mehrheit anderer bayerischer Städte verfahre aber ähnlich wie Kempten. Also mit Standortwechseln nach gewissen Fristen und einem Verbot von Verstärkern.

    Beschwerden nur aus einer Ecke

    Der Verwaltung lägen übrigens keine Beschwerden vor - außer eben von obiger Anwohnerin, erklärte Sabine Colberg, Leiterin des Rechts- und Ordnungsamts. Die meisten Räte im Ausschuss waren denn auch der Meinung, dass eine Erlaubnispflicht hauptsächlich bürokratischen Aufwand mit sich bringe, und votierten dagegen. Lediglich Josef Leonhard Schmid (CSU) stimmte mit Josef Mayr dafür. (se)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden