Kirche in Görwangs wieder ihrer Bestimmung übergeben Aitrang/Görwangs (sem). Nach vierjährigen Renovierungsarbeiten erstrahlt die Wallfahrtskirche St. Alban in Görwangs wieder in hellem Glanz. Während eines Dankgottesdienstes, den Weihbischof Josef Grünwald aus Augsburg in Konzelebration mit Aitrangs Pfarrer Max Hieble, dessen Vorgängern Eduard Bayrhof und Benno Haug sowie Diakon Peter Mohr feierte, wurde das Kirchlein wieder seiner Bestimmung übergeben. Zahlreiche Vertreter der Fachbehörden, der Diözese, von Bezirk und Landkreis sowie die Restauratoren nahmen daran teil.
Weihbischof Grünwald zeichnete in Worten ein zauberhaftes Bild der Voralpenlandschaft. Doch was wäre dieses Gebiet ohne seine Kirchen und Kapellen, ohne seine gläubigen Menschen, betonte er. Eine dieser weit ins Land leuchtenden Kirchen sei die Wallfahrtskirche St. Alban. Der Bischof ging auf den hohen künstlerischen Wert der Ausstattung des Kirchleins und deren Sanierung ein (wir berichteten). Er freute sich mit der Kirchengemeinde über das renovierte Gotteshaus, das ein Stück kulturelles Erbe für die Gegenwart und die zukünftige Generation darstellte.
Die Pfarrgemeinde müsse sich diese Kirche wieder neu aneignen, damit sie wieder Teil ihres Lebens werde. Dies gelte insbesondere für die Jugend, die über die Schönheit des Kirchleins ihren Glauben vertiefen und wieder zu Christus hinfinden könne. Als zweiten Grund des Dankes führte der Weihbischof Christi Himmelfahrt und die Aussendung des Heiligen Geistes als Einlösung Jesu Versprechen, seine Jünger und damit auch uns nicht allein zu lassen. Als dritten Grund des Dankes führte er die Weihe von drei neuen Priestern im Dom zu Augsburg an. Beim anschließenden Mittagessen dankte Kirchenpfleger Georg Petrich allen Spendern, freiwilligen Helfern und hier insbesondere den Restauratoren, die alle zusammen eine hervorragende Arbeit geleistet hätten. Auf diese Arbeiten ging zusammenfassend auch Dr. Hildegard Sahler, Gebietsreferentin des Landesamtes für Denkmalpflege, ein.
Petrich dankte insbesondere auch der Stiftung 'Projuvis', der durch ihre finanzielle Unterstützung auch die Renovierung des Langhauses zu verdanken sei. Dadurch sei verhindert worden, dass Dachstuhl und die künstlerisch wertvolle Langhausdecke eines Tages einfach eingestürzt wären. Denn erst bei den Sanierungsarbeiten sei der Befall durch Hausschwamm entdeckt worden. Petrich schloss mit der Hoffnung, dass irgendwann auch noch die wertvollen Kreuzwegstationen restauriert werden können.
Nur die Renovierung des zu kippen drohenden Hochaltars sei zunächst geplant gewesen, erinnerte Giulio Marano vom Bayerischen Landesamt für Denkmalspflege. Dafür habe die Stiftung 'Projuvis' bereits 325 000 Mark zur Verfügung gestellt. Bei einem Inkognito-Besuch in Görwangs habe sich das Stifterehepaar spontan entschlossen, zusätzlich Geld für die Restaurierung der Langhausdecke zu geben, falls die Verantwortlichen sich zur umgehenden Renovierung entschließen könnten. Die Schweizer Stiftung 'Projuvis' wurde von einem ehemaligen Brauereibesitzer aus Deutschland ins Leben gerufen. Er lebt jetzt in der Schweiz.
i Eine Führung in St. Alban findet am Mittwoch, 8. Mai, 20 Uhr, mit Landesoberkonservator Dr. Sixtus Lampl statt.